zum Hauptinhalt
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU).

© dpa

Überraschungsbesuch: De Maizière in Afghanistan

Unangekündigt und erstmals ohne militärischen Schutz: Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière ist am Montag zu einem Besuch in Afghanistan eingetroffen.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist am Montag zu einem unangekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen. Er wolle sich „ein Bild davon machen, wie für die Sicherheitsverantwortung die Afghanen allmählich und zunehmend die Dinge in die eigenen Hände nehmen“, sagt de Maizière nach Angaben einer mitreisenden Journalistin in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif.

Schwerpunkt der Reise solle sein, „in besonderer Weise mit afghanischen Partnern“ zu sprechen. Dies unterstreiche die „zunehmend unterstützende Rolle“, die auch deutsche Soldaten in Afghanistan hätten.

De Maizière, der sich nach eigenen Angaben zum zehnten Mal als Minister in Afghanistan aufhielt, flog mit einem zivilen Regierungs-Airbus nach Masar-i-Scharif und reiste später in die afghanische Hauptstadt Kabul weiter. Die stabilere Sicherheitslage in der Region habe die Reise in der Zivilmaschine möglich gemacht, hieß es. Bisher waren deutsche Regierungsmitglieder auf dem Weg nach Afghanistan im usbekischen Termes in Militärmaschinen umgestiegen, die gegen Raketenbeschuss gesichert sind.

Der Flughafen von Masar-i-Scharif liegt am Rande des großen internationalen Militärcamps, in dem die Bundeswehr ihr Hauptquartier hat. Er wird aber auch von zivilen Flugzeugen genutzt. Termes ist das Nachschubdrehkreuz für den Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch. Derzeit sind dort und in Afghanistan etwa 4800 deutsche Soldaten stationiert. Die Bundeswehr ist im NATO-geführten Afghanistan-Einsatz der ISAF-Truppe für den nördlichen Teil des Landes am Hindukusch zuständig.

Auf die Frage zum Ende 2014 auslaufenden ISAF-Kampfeinsatz in Afghanistan sagte de Maizière: „Wir bereiten jetzt eine geordnete und sichere und nachhaltige Rückverlegung aus Afghanistan vor.“ Bis zum Ende des ISAF-Mandats werde Deutschland seiner Verantwortung und Führungsrolle im Norden gerecht werden. Für die Zeit danach werde ein anderes Mandat vorbereitet. Dabei werde es um „Beratung und Unterstützung“ wie auch Schulen gehen. (AFP)

Zur Startseite