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Umbruch in der arabischen Welt: Tod nach dem Freitagsgebet in Syrien

Syriens Protestbewegung lässt sich weder durch Schüsse noch durch Reformversprechen besänftigen. Erneut kam es am Freitag zu Protesten und blutigen Zusammenstößen.

Nach dem Freitagsgebet starben zahlreiche Demonstranten, als die Armee auf Gegner des Regimes von Präsident Baschar al Assad feuerte. Allein in Homs sollen drei Zivilisten getötet worden sein. Aktivisten meldeten, in Damaskus sei ebenfalls ein Demonstrant erschossen worden. In der Nacht sei ein Demonstrant in der Großstadt Aleppo getötet worden, hieß es. Dort war es bisher ruhig.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, die syrische Armee habe eine Gruppe von Offizieren und Soldaten „befreit“, die in der Provinz Idlib in einen Hinterhalt geraten seien. Die Protestbewegung, die seit März den Sturz des Regimes von Präsident Baschar al Assad fordert, erklärte dagegen, Soldaten hätten 16 Deserteure getötet. Sana berichtete unter Berufung auf einen Militärsprecher, Angehörige einer Spezialeinheit hätten die Männer am Donnerstag – zwei Tage, nachdem sie verschleppt worden seien – befreit und dabei zahlreiche „Extremisten“ getötet.

Ein Aktivist der syrischen Protestbewegung an der Grenze zur Türkei sagte der Nachrichtenagentur dpa in einem Telefoninterview: „Eine Gruppe von Deserteuren – sechs Offiziere und 18 Soldaten – hatte uns telefonisch kontaktiert, weil sie in die Türkei fliehen wollten. Sie fragten, wo es noch einen sicheren Weg zur Grenze gibt. Doch dann bekam die Armee Wind davon, sie umstellten das Dorf Al-Ram. Es kam am Donnerstag zu einem Gefecht zwischen beiden Seiten, bei dem 16 Deserteure getötet wurden, die restlichen Militärs wurden gefangen genommen. Wie viele der Angreifer starben, wissen wir nicht.“ Der Oppositionelle erklärte, die Wege zur türkischen Grenze seien inzwischen alle unter Kontrolle der syrischen Truppen.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle erklärte zum Auftakt des deutschen Vorsitzes im UN-Sicherheitsrat am Freitag, er strebe während dieser Zeit eine Resolution gegen Syrien an. dpa/AFP

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