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Umfrage: Gerechtigkeit vor Freiheit

Wären sie vor die direkte Wahl gestellt, würde sich eine große Mehrheit der Deutschen für mehr soziale Gerechtigkeit statt für mehr Freiheit entscheiden.

Berlin - Zu diesem Ergebnis kam eine vorab veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Zeitung "Welt am Sonntag". 34 Prozent der Befragten gaben an, sie würden lieber in Freiheit leben, wo sich jeder ungehindert entfalten kann. Dagegen würden 58 Prozent lieber in einer Gesellschaft leben, in der möglichst große Gerechtigkeit in dem Sinne herrscht, dass die sozialen Unterschiede nicht so groß sind.

Besonders deutlich fällt die Präferenz für soziale Gerechtigkeit den Angaben zufolge mit 70 Prozent bei den Ostdeutschen aus. Nur 24 Prozent der Menschen in den neuen Bundesländern würden die Freiheit bevorzugen. Dagegen ist diese Zahl in den unterschiedlichen Altersgruppen aller Befragten ähnlich hoch. 56 Prozent der 18 bis 29-Jährigen und 60 Prozent der über 60-Jährigen votierten für mehr soziale Gerechtigkeit. Am höchsten lag der Wert in der Gruppe der 45- bis 59-Jährigen (63 Prozent). Bei Befragten mit Hauptschulabschluss ist der Abstand zwischen Gerechtigkeit und Freiheit mit 68 zu 27 Prozent deutlich höher als bei Umfrageteilnehmern mit Abitur, wo der Unterschied bei 52 zu 37 lag.

Nach Parteien gestaffelt findet sich die höchste Zustimmung für mehr soziale Gerechtigkeit bei Anhängern der Linkspartei.PDS mit 87 Prozent, gefolgt von SPD (67) und Grünen (63). Bei Unterstützern der Unionsparteien ist die Wahl mit 44 Prozent für Freiheit und 49 für soziale Gerechtigkeit fast ausgeglichen. FDP-Anhänger ziehen mit 72 zu 25 Prozent klar die Freiheit vor. (tso/ddp)

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