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Umfrage: Israelis gegen Minarett-Bauverbot

Das Umfrageergebnis kommt überraschend: Die Mehrheit der jüdischen Israelis ist gegen ein Verbot des Baus von Minaretten, wie es die Schweizer Stimmbürger beschlossen haben. Besonders verblüffend: Je nationalistischer, je weiter politisch rechts außen, desto größer ist die Ablehnung des Minarettverbotes.

Eine repräsentative Umfrage der Jerusalemer Keevon Research unter jüdischen Israelis ergab, dass nur 28 Prozent ein Minarettbauverbot wie in der Schweiz befürworten, 43 Prozent aber dagegen sind. Unentschlossen erklärten sich 29 Prozent.

Nicht genug damit, ausgerechnet diejenigen Israelis, die sich als "nationalreligiös" bezeichnen und gemeinhin als ideologisch motivierte Siedler und deren Sympathisanten gelten, bilden die grösste Oppositionsgruppe gegen ein Bauverbot. 72 Prozent von ihnen lehnen ein solches ab, und nur 16 Prozent wollen den Bau von Minaretten verbieten. Selbst 53 Prozent der ultraorthodoxen Juden sind gegen ein Verbot.

Je nationalistischer, je weiter politisch rechts außen, desto größer ist überraschenderweise die Ablehnung des Minarettverbotes: 92 Prozent der Wähler der oppositionellen Nationalen Union sind gegen Verbote wie in der Schweiz, ebenso wie 64 Prozent der Wähler der Beitenu-Partei von Außenminister Avigdor Lieberman.

Israel, dessen Gesamtbevölkerung nur unwesentlich kleiner ist als diejenige der Schweiz, weist eine arabische, fast ausschließlich moslemische Minderheit von rund 20 Prozent auf. Der jüdische Staat, den Irans Präsident Ahmadinedschad "von der Landkarte streichen" will, ist von arabisch-islamischen Staaten umgeben und wurde in den letzten Jahren von radikalislamistischen Bewegungen, die vom Iran unterstützt werden, wie der Hisbollah und der Hamas, unter massiven Raketenbeschuss genommen.

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