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Umfrage: Jede dritte Klinik in roten Zahlen

Rund jedes dritte Krankenhaus in Deutschland schreibt einer Umfrage zufolge rote Zahlen. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt fordert die Kliniken auf bezahlbar zu versorgen statt zu jammern.

Berlin -Aufgrund des Ärztemangels bleiben zudem in zwei Drittel der Kliniken Stellen unbesetzt, wie das am Mittwoch in Berlin vorgelegte „Krankenhaus-Barometer 2008“ ergab. In deutschen Kliniken herrsche „Alarmstufe Rot“, resümierte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und beklagte eine „unerträgliche Überbelastung“ des Personals. Die Deutsche Krankenhaus-Gesellschaft (DKG) bezifferte die Kostenlücke auf 6,7 Milliarden Euro. Sollte diese nicht geschlossen werden, müssten mehr als 20 000 Arbeitsplätze abgebaut werden, am Ende stehe eine Rationierung in der Patientenversorgung.

Der Ärztemangel hat sich laut Krankenhaus-Barometer verschärft. Hätten 2006 noch gut 28 Prozent der Kliniken Probleme bei der Besetzung offener Arztstellen gehabt, klagten darüber nun 67 Prozent.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wies die Darstellung zurück. „Statt Jammern und Wehklagen sind auch die Krankenhausmanager gefordert, für gute Qualität und erstklassige Versorgung zu bezahlbaren Preisen zu sorgen“, sagte sie dem Tagesspiegel. Die von der Krankenhaus-Gesellschaft genannte Kostenlücke von 6,7 Milliarden Euro beziehe sich auf zwei Jahre, 2008 und 2009. „Bereits im laufenden Jahr erhalten die Krankenhäuser über zwei Milliarden Euro von den gesetzlichen Kassen mehr, im nächsten Jahr werden es nochmal über drei Milliarden zusätzlich sein, darunter zweckgebundene Mittel für bessere Ausbildung und mehr Pflegekräfte“, erklärte die SPD-Politikerin. Hinzu kämen die gleichfalls steigenden Zahlungen der Privaten. Das seien zusammen fast sechs Milliarden Euro für diese zwei Jahre. Sie forderte die DKG auf, „die Verunsicherung der Menschen zu beenden“.lha/AFP

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