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Umfrage: Klimaschutz: Deutsche wollen finanzielle Opfer bringen

Wenn's der Umwelt nützt, darf es ruhig ein wenig teurer sein: Einer Umfrage zufolge ist die Mehrheit der Deutschen dazu bereit, für den Klimaschutz tiefer in die Tasche zu greifen. Doch die Energieversorger genießen wenig Glaubwürdigkeit.

Zwei Drittel der Haushalte würden höhere Energiepreise in Kauf nehmen, wenn sich dadurch ein Beitrag zum Klimaschutz leisten ließe. Dies ergab eine heute veröffentlichte Umfrage des Managementberatungs- und Technologie-Dienstleisters Accenture, der die Einstellung von Bürgern zum Klimawandel untersucht hat. Neun von zehn Verbrauchern in Deutschland wären demnach bereit, zu einem Energieversorger zu wechseln, der sich für die Verringerung von Treibhausgasen einsetzt.

Der Studie zufolge ist eine große Mehrheit der Deutschen überzeugt davon, dass die Erderwärmung auch direkte Auswirkungen auf die persönlichen Lebensumstände haben wird. Über die Hälfte der Befragten glauben, dass ein nachhaltiger Klimaschutz nur dann gelingen kann, wenn sich jeder einzelne persönlich engagiert und dies nicht allein dem Staat und der Wirtschaft überlässt. Die große Mehrheit der Deutschen verlangt schnelle Antworten, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken: Knapp 80 Prozent der Befragten möchten, dass erste umfangreiche Klimaschutzmaßnahmen so schnell wie möglich umgesetzt werden, spätestens aber bis zum Jahr 2010.

Mangelnde Transparenz der Energiekonzerne beklagt

Fast zwei Drittel der Befragten (58 Prozent) würden für klimafreundliche Energien bis zu zehn Prozent mehr Geld ausgeben. Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Deutschen wären sogar bereit, bis zu 20 Prozent mehr für umweltfreundliche Produkte der Energieversorger zu zahlen. Derzeit stellen die Verbraucher die Glaubwürdigkeit der Energiewirtschaft beim Thema Klimaschutz deutlich in Frage: Fast 80 Prozent der Befragten sind mit der Kommunikation der Versorger unzufrieden. Die meisten Verbraucher wünschen sich ein klares Bekenntnis der Versorger im Kampf gegen den Klimawandel. So fordern fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten mehr Klarheit und Transparenz von den Energiekonzernen, und 40 Prozent wünschen sich mehr Informationen.

Für die Studie befragte Accenture mehr als 7500 Verbraucher in 17 Ländern nach ihrer Einstellung zum Thema Klimawandel. In Europa nahmen insgesamt 3500 Bürger an der Umfrage teil, davon 500 in Deutschland. (mit AFP)

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