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Die Mehrheit der Deutschen hält nichts von verstärkten internationalen Einsätzen der Bundeswehr.

© pa/dpa

Umfrage zu Außenpolitik: Mehrheit will kein stärkeres Engagement Deutschlands in der Welt

Soll Europas größte Wirtschaftsmacht sich stärker in der Welt einmischen - auch bei internationalen Krisen? Die Mehrheit der Bundesbürger geht auf Distanz zu entsprechenden Forderungen.

Fast zwei Drittel der Bundesbürger sind dagegen, dass Deutschland international mehr Verantwortung übernimmt. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Auswärtige Amt zusammen mit der Körber-Stiftung in Auftrag gegeben hat. Demnach finden nur 37 Prozent, dass sich Deutschland weltweit stärker engagieren sollte. 60 Prozent sind dagegen. Als wichtigstes Ziel der deutschen Außenpolitik wurde von 93 Prozent der Schutz der Menschenrechte genannt.
Die am Dienstag veröffentlichte Umfrage gehört zu einer Überprüfung, die Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nach seiner Rückkehr ins Auswärtige Amt in Auftrag gegeben hatte. Demgegenüber gibt es aus anderen Ländern immer wieder die Erwartung, dass sich das wirtschaftlich starke Deutschland auch in internationalen Krisen stärker einmischt. Auch aus der Politik und der Wissenschaft wurden in den vergangenen Monaten mehrfach solche Forderungen formuliert.
Steinmeier sprach am Dienstag bei einer Konferenz in Berlin von einem „tiefen Graben“ zwischen der breiten Öffentlichkeit und der außenpolitischen Elite, der überwunden werden müsse. „Politik muss sich über solche Gräben hinwegbewegen, damit sie handlungsfähig bleibt.“ Angesichts der Veränderungen in der Welt müsse man auch „vermeintliche Gewissheiten in Frage stellen“. Deutschland sei in der veränderten Welt „noch nicht so richtig neu verortet“. (dpa)

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