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Umstrittenes Liedgut: Türkische Justiz ermittelt gegen Kinderchor

PKK-Propaganda mit Kinderstimmchen? Die türkische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Chor, der ein Lied der verbotenen Arbeiterpartei gesungen haben soll. Einigen älteren Sängern droht Haft.

Vier Sänger im Alter von 15 und 16 Jahren müssten bei einer Verurteilung mit jeweils bis zu fünf Jahren Haft rechnen, meldete die Zeitung "Radikal". Anlass für die Ermittlungen waren Berichte, der Chor aus der Großstadt Diyarbakir im türkischen Kurdengebiet habe bei einem Besuch in den USA im vergangenen September ein PKK-Lied gesungen. Vier weitere Chormitglieder durften nach einer ersten Befragung durch die Staatsanwaltschaft wieder nach Hause gehen, weil sie noch nicht strafmündig sind.
  
Der Anwalt der beschuldigten Kinder, Brana Pamuk, nannte die Befragung der Minderjährigen durch die Anklagebehörde einen Skandal. Das beanstandete kurdische Lied aus Nordirak sei fast 70 Jahre alt und könne deshalb unmöglich ein PKK-Marsch sein. Der Chor hatte bei einem Festival in den USA Lieder in insgesamt acht Sprachen zum Vortrag gebracht. (mpr/AFP)

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