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Umwelt: Grüne fordern von Merkel mehr "Mut zum Klimaschutz"

Angesichts jüngster Forscher-Prognosen über Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland hat Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn verstärkte politische Anstrengungen für den Klimaschutz gefordert.

Berlin - „Die Bundesregierung muss den Menschen reinen Wein einschenken über die Probleme und Kosten, die durch den Klimawandel auf uns zukommen“, sagte Höhn. Klimaschutz koste Geld, „aber Nichtstun würde sehr viel teurer kommen“.

„Angesichts der Folgen des Klimawandels erwarte ich von der Bundeskanzlerin mehr Mut beim Klimaschutz“, sagte Höhn. Bisher schrecke Angela Merkel „vor jeder Maßnahme zurück, die irgendeine Wirtschaftslobby verärgern könnte.“ Sie kämpfe „für klimaschädliche Kohlekraftwerke und gegen strenge Emissionsgrenzen für deutsche Autos“. Dadurch würden „die Kosten des Klimawandels schlicht ausgeblendet.“

Einer am Dienstag bekannt gewordenen Studie im Auftrag des Bundesumweltamtes zufolge könnten bis zum Ende des Jahrhunderts die Temperaturen vor allem im Süden und Südosten Deutschlands um mehr als vier Grad steigen. In weiten Landesteilen sei mit trockeneren Sommern zu rechnen, sagen die Forscher des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie voraus. Einen besonders starken Rückgang der Sommerniederschläge dürfte es demnach im Süden, Südwesten und im Nordosten Deutschlands geben. „Hier könnte es bis zum Ende dieses Jahrhunderts im Vergleich zu heute ein Minus von bis zu 30 Prozent bei den Sommerniederschlägen geben“, prognostizieren die Meteorologen.

Im Winter dürfte es dagegen der Klimaprognose zufolge in ganz Deutschland feuchter werden. Dies gilt vor allem für die Mittelgebirge Süd- und Südwestdeutschlands, in denen die Forscher über ein Drittel mehr Regen und Schnee erwarten als heute. Dieser Niederschlag wird wegen des erwarteten Temperaturanstiegs aller Voraussicht nach seltener als Schnee fallen – selbst in den Alpen. Dort könnte der Anteil des Schnees am Gesamtniederschlag von rund einem Drittel in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts auf ein Sechstel bis zum Ende des 21. Jahrhunderts sinken. Auch an den deutschen Küsten dürfte es bis zum Ende des Jahrhunderts zunehmend trockene Sommer und feuchtere Winter geben. AFP

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