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Umweltpolitik: Merkel will harte Klimaschutzziele durchsetzen

Bundeskanzlerin Angela Merkel will in den kommenden Jahren weltweit verbindliche Klimaschutzziele erreichen. Bei einer Rede auf einem Wirtschaftssymposium in Tokio legte die Kanzlerin erstmals ihre Ziele für Klimaverhandlungen bis zum Jahr 2009 dar.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will weltweit verbindliche, konkrete Klimaschutzziele in den nächsten Jahren erreichen. Bei einer Rede auf einem Wirtschaftssymposium in Tokio legte die Kanzlerin zudem erstmals ein Modell für die bis 2009 anstehenden Klimaverhandlungen dar. Sie glaube, es sei nicht ausreichend, wenn jeder beteuere, er gebe sich "so viel Mühe wie er kann". Nötig seien "qualifizierbare Reduktionsziele" für das Treibhausgas Kohlendioxid.

Merkel brachte erstmals öffentlich einen Vorschlag für die Begrenzung des Schadstoffausstoßes der Schwellenländer wie China und Indien ins Gespräch. Ziel sei, dass langfristig jeder Mensch des Planeten die gleiche Menge an Kohlendioxid produzieren darf. Nach den Worten der Kanzlerin soll damit zugleich festgehalten werden, dass der Kohlendioxidausstoß pro Kopf in den Schwellenländern niemals höher sein soll als in den klassischen Industrienationen.

Merkel legt Schwellenländern "intelligentes Wachstum" nahe

Die Industrieländer hätten es dann in der Hand, möglichst weit mit ihrem Energieverbrauch zurückzugehen, was auch das Absinken des Kohlendioxidausstoßes pro Kopf der Bevölkerung nach sich ziehen würde. Sie könnten damit die Obergrenze für den weltweiten Pro-Kopf- Ausstoß definieren. Die Schwellenländer stünden dann vor der Aufgabe, durch "intelligentes Wachstum" ihren Schadstoffausstoß nicht so schnell ansteigen zu lassen.

Die Bundeskanzlerin unterstrich nochmals die Schlüsselrolle der USA in den anstehenden weltweiten Klimaverhandlungen, bei denen ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufenden Kyoto-Protokoll erreicht werden soll. Wenn die USA hier nicht mitmachten, würden auch Staaten wie Indien und China sich nicht dazu bekennen. Die Vereinbarung vom G8-Gipfel in Heiligendamm sei ein Meilenstein gewesen. Dadurch, dass die USA sich der Zielvorstellung von konkreten Reduktionszielen angenäherten hätten, würden sie nun nicht mehr so leicht "entschwinden können".

Japanisch-deutsche Kooperation bei der Umwelt

Merkel hatte bereits zuvor auch mit dem japanischen Kaiser Akihito über den Umwelt- und Klimaschutz gesprochen. Akihito hatte Merkel zu Beginn ihres Besuchstages in Japan im Kaiserpalast zu einer etwa halbstündigen Audienz empfangen. Merkel dankte in ihrer Rede auch der japanischen Regierung für ihr Engagement im Klimaschutz.

Die Kanzlerin sah große Chancen in einer Kooperation zwischen der deutschen und der japanischen Wirtschaft in der Umwelttechnologie. Sie verwies darauf, dass in Japan die Sonnenenergie bereits stärker genutzt werde als in Deutschland. (mit dpa)

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