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Umweltschutz: Was der Weltklimarat vorschlägt

Der Weltklimarat bündelt alle fünf bis sechs Jahre im Weltklimabericht die weltweiten Forschungsergebnisse zur Erwärmung der Erde. Im letzten Teil des Berichts geht es um konkrete Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels.

Bangkok - Der Weltklimarat hat in der thailändischen Hauptstadt Bangkok den dritten und letzten Teil seines neuen Klimaberichts veröffentlicht. Welche Maßnahmen empfiehlt der Bericht zur Begrenzung des Klimawandels?

Treibhausgasausstoß

Der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen hat zwischen 1970 und 2004 um 70 Prozent zugenommen. Von 1990 bis 2004 betrug die Steigerung trotz aller Klimaschutzanstrengungen 28 Prozent. Der CO2-Ausstoß, der mehr als Dreiviertel der Treibhausgase ausmacht, hat seit 1970 um 80 Prozent zugenommen. Fortschritte bei der Energieeffizienz wurden durch die wachsende Weltbevölkerung und das Wirtschaftswachstum größtenteils wieder zunichte gemacht. Sollte die derzeitige Entwicklung anhalten, könnte der Treibhausgasausstoß bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Jahr 2000 um 25 bis 90 Prozent zunehmen.

Notwendige Maßnahmen

Der Ausstoß von Treibhausgasen muss spätestens in acht Jahren weltweit gesenkt werden, um eine Klimakatastrophe zu verhindern. Nur wenn der Ausstoß des Klimakillers CO2 ab 2015 sinke, könne die Erderwärmung bei bis zu 2,4 Grad stabilisiert werden, schreiben die Experten. Dies gilt als Grenze, deren Überschreiten vermutlich zu einem extremen Klimawandel führen würde. Zwischen 2015 und 2050 müssten die CO2-Emissionen um zwischen 50 und 85 Prozent unter den Ausstoß im Jahr 2000 gesenkt werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt der IPCC den verstärkten Rückgriff auf erneuerbare Energien wie Solarenergie, Wind- und Wasserkraft. Auch die bis zuletzt umstrittene Atomenergie wird als Option für Staaten erwähnt, um den Klimawandel zu begrenzen. Allerdings führen die Experten einschränkend Sicherheitsbedenken und das Problem der Atommüllendlagerung an.

Einen Schwerpunkt legen die IPCC-Experten auf die Kosten für Kohle: Diese müssten deutlich erhöht werden, um den Beitrag von Kohle zum Kohlenstoffdioxidausstoß zu senken. Der Preis müsse den Umweltschaden durch Kohle widerspiegeln, argumentiert das Gremium. Dies könne durch einen Regulierungsansatz, durch Steuern und Zuschläge sowie durch die Schaffung eines Kohlemarktes geschehen.

Kosten

Für die Verringerung des CO2-Ausstoßes existiert nach Ansicht der IPCC-Experten ein "erhebliches wirtschaftliches Potenzial". Je schneller und stärker der Treibhausgasausstoß reduziert werden solle, desto höher seien die Kosten, hießt es in dem Bericht. Die Rechnung könne aber dennoch relativ niedrig ausfallen, wenn existierende oder in der Entwicklung fortgeschrittene Technologien genutzt werden. Die Kosten eines sofortigen Handelns müssten zudem gegen die Kosten einer Verzögerung auf mittlere und lange Sicht gerechnet werden. Für eine Begrenzung der Erderwärmung um 2,0 bis 2,4 Grad würden die Kosten einer Reduzierung des weltweiten Wirtschaftswachstums um weniger als 0,12 Prozentpunkte vom Jahr 2030 an entsprechen. (tso/AFP)

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