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Politik: Umweltverband kritisiert rückständige Naturschutzpolitik

Für seine Umweltpolitik hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) das kritische Etikett "Dinosaurier des Jahres" erhalten. Es gilt als "peinlichster Umweltpreis in Deutschland".

Für seine Umweltpolitik hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) das kritische Etikett "Dinosaurier des Jahres" erhalten. Es gilt als "peinlichster Umweltpreis in Deutschland". Als Begründung nannte Nabu-Vizepräsident Michael Succow die "rückständige Naturschutzpolitik" Teufels in Baden-Württemberg und die Bevorzugung von Atomstrom. Der Verband vergab den unbeliebten Preis - eine aus Zinn gegossene, 2,6 Kilogramm schwere Nachbildung einer Riesenechse - am Mittwoch in Berlin.

Mit dem "Dinosaurier des Jahres" zeichnet der Nabu seit 1993 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft aus, die aus Sicht des Verbandes antiquierte Ansichten zum Umweltschutz vertreten. Zu den Trägern gehören unter anderem Unternehmerpräsident Hans-Olaf Henkel, die früheren Bundesminister Günter Rexrodt (FDP) und Theo Waigel (CSU) sowie der Energiemanager Otto Majewski.

Das reiche Bundesland Baden-Württemberg habe weder den Einstieg in eine ökologische Energiepolitik vollzogen, noch sei Teufel seiner Verantwortung für das Naturerbe gerecht geworden, sagte Succow. Der CDU-Politiker habe "in den vergangenen Jahren nicht nur keinerlei Engagement für eine innovative Umweltpolitik gezeigt, sondern dem Anliegen des Natur- und Umweltschutzes persönlich geschadet". Bei allen naturschutzrelevanten Kenngrößen wie etwa der Ausweisung von Nationalparken oder Biosphärenreservaten "hinkt Baden-Württemberg im Bundesvergleich gnadenlos hinterher", urteilte Succow. "Das Ausbremsen des Naturschutzes ist in Baden-Württemberg Chefsache."

Jüngster Lapsus aus Sicht des Nabu war der Verkauf landeseigener Anteile der Energie Baden-Württemberg (EnBW) an den französischen Stromgiganten Electricite de France. "Damit hat die Landesregierung ohne Not hochsubventioniertem Atomstrom zum problemlosen Entree auf den deutschen Markt verholfen und die Absatzchancen für grünen Strom deutlich vermindert", hieß es. Während Teufel gern von der ökologischen Union Europas schwadroniere, verweigere er in seinem Land selbst einfachste Schritte für den Naturschutz, sagte Succow.

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