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Politik: UN-Drogenbericht: Erstmals seit Jahrzehnten weniger Heroin hergestellt

Die Produktion von Heroin und Kokain ist nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren weltweit zurückgegangen. Der Anbau von Koka-Blättern und die Herstellung von Kokain hätten sich zwischen 1992 und 1999 um 20 Prozent verringert, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogenkontrolle und Verbrechensbekämpfung in Wien.

Die Produktion von Heroin und Kokain ist nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren weltweit zurückgegangen. Der Anbau von Koka-Blättern und die Herstellung von Kokain hätten sich zwischen 1992 und 1999 um 20 Prozent verringert, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogenkontrolle und Verbrechensbekämpfung in Wien. Die Produktion von Opium, das Grundlage von Heroin ist, sei 1999 um 17 Prozent zurückgegangen.

Die Einschränkung des Drogenanbaus wird in dem Bericht als Erfolg gewertet. Auch die Zahl der Anbauländer ist den Angaben zufolge geringer geworden. Im wesentlichen seien es noch Afghanistan und Birma, auf sie entfielen 90 Prozent der weltweiten illegalen Opiumproduktion. Zwei Drittel der weltweiten illegalen Koka-Ernte stammten aus Kolumbien. Wirksame Entwicklungsprogramme hätten zu einem bedeutenden Rückgang des Koka- oder Opiumanbaus in Bolivien, Pakistan, Laos und Thailand geführt.

Gleichzeitig ging der Konsum harter Drogen laut Bericht in den USA und einigen europäischen Ländern zurück. In den USA habe sich der Konsum von Kokain zwischen 1985 und 1999 um 70 Prozent verringert, während der Drogengebrauch insgesamt um 40 Prozent niedriger war. Der Gebrauch von Heroin ging in den 90er Jahren nach UN-Angaben in Spanien und Italien zurück, blieb allerdings in der Bundesrepublik Deutschland gleich hoch. Aus Deutschland, Italien, Österreich, Luxemburg, Frankreich, Spanien und der Schweiz seien weniger Todesfälle, die in Verbindung mit Drogen stehen, gemeldet worden.

Nach den vorgelegten Schätzungen haben in den späten 90er Jahren 180 Millionen Menschen weltweit illegale Drogen konsumiert. Dies seien 4,2 Prozent der Weltbevölkerung über 15 Jahren, so der Bericht. Allein 144 Millionen Menschen nähmen Cannabis. Es folgten Designerdrogen, Kokain und Opiate. Viele Konsumenten nutzten verschiedene Drogen gleichzeitig.

Die UN sehen nach den neuen Trends einen "Hoffnungsschimmer am Horizont", das globale Drogenproblem in den Griff zu bekommen. Es gebe die Chance, sowohl Angebot als auch Nachfrage nach illegalen Drogen weiter zu verringern. Das von der UN-Vollversammlung 1998 gesetzte Ziel, binnen zehn Jahren den Drogenkonsum zu halbieren und die Produktion wesentlich zu reduzieren, könnte nach den Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre erreicht werden.

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