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Politik: UN fordern Freilassung weiterer Geiseln in Sierra Leone

Vier Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission Unamsil in Sierra Leone sind bei Überfällen von Kämpfern der Vereinten Rebellenfront (Ruf) ums Leben gekommen. Drei wurden bei den Angriffen in Makeni und Magburaka zum Teil schwer verletzt.

Vier Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission Unamsil in Sierra Leone sind bei Überfällen von Kämpfern der Vereinten Rebellenfront (Ruf) ums Leben gekommen. Drei wurden bei den Angriffen in Makeni und Magburaka zum Teil schwer verletzt. Das teilten die Vereinten Nationen am Mittwoch in New York mit. Ihren Angaben zufolge wurden 49 UN-Soldaten von den Rebellen gefangen genommen. Die Rebellen hätten zugesagt, ihre Geiseln in Kürze freizulassen, sagte der Kommandeur der UN-Friedenstruppe, Generalmajor Vijay Kumar Jetley, am Dienstagabend.

Die genauen Umstände des Todes der UN-Soldaten waren zunächst nicht klar. Die Regierung von Sierra Leone hatte die Entführung zuvor bereits scharf verurteilt und gedroht, die Geiselnehmer mit der ganzen Härte des Gesetzes zur Verantwortung zu ziehen.

Der Weltsicherheitsrat hatte die Rebellen in der Nacht zum Mittwoch nach einer Sondersitzung aufgefordert, die von ihnen entführten UN-Soldaten und andere UN-Beauftragte umgehend frei zu lassen. Dies sei kriminell und verstoße gegen das Abkommen zwischen Rebellen und Regierung über die Beendigung des Bürgerkrieges in dem westafrikanischen Land, erklärte das höchste UN-Gremium. Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan, der sich zur Zeit in Afrika aufhält, verurteilte die Aktion der Rebellen von Foday Sankoh.

Die Geiselnahme fällt mit dem Abzug der letzten Soldaten der afrikanischen Interventionstruppe zusammen. Diese hatte die Regierung Sierra Leones in dem achtjährigen Bürgerkrieg mit der Ruf unterstützt. Es wird erwartet, dass jetzt die UN-Mission (Unamsil) bis Juli von derzeit 8500 auf 11 500 Soldaten aufgestockt wird. Aufgabe der Mission der Vereinten Nationen in Sierra Leone ist es, das Friedensabkommen von Lome durchzusetzen. Dem Bürgerkrieg, bei dem es vor allem um den Zugriff auf die Diamanten- und Edelholzressourcen des Landes geht, sind bisher mehr als 200 000 Menschen zum Opfer gefallen.

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