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UN-Mission: Blauhelme in Syrien eingetroffen

Die ersten UN-Gesandten sind in Damaskus eingetroffen, teilt die Organisation mit. Der deutsche Frachter, der angeblich Waffen an das Assad-Regime liefern sollte, ist indessen nicht mehr zu orten.

Die Vereinten Nationen haben am Sonntag die ersten Militärbeobachter nach Syrien geschickt. Sie nähmen ihre Arbeit am Montagmorgen auf, sagte ein UN-Sprecher am Sonntag in New York. Das Vorausteam von 30 Beobachtern soll Kontakt mit syrischen Regierungstruppen und der Opposition aufnehmen, bevor die Gruppe zur Überwachung der Waffenruhe später auf insgesamt 250 Mitarbeiter aufgestockt werden soll. Die Aufgabe der Blauhelme wird es sein, den Truppenabzug aus den Städten und die brüchige Waffenruhe zu überwachen. Nach Angaben der Gegner des Regimes von Präsident Baschar al Assad wurden am Wochenende 23 Menschen von den Regierungstruppen getötet. Aktivisten veröffentlichten Video-Aufnahmen, die ihren Angaben zufolge zeigen, wie Granaten in der Stadt Homs einschlagen. Vor Beginn der Waffenruhe am Donnerstag waren täglich zwischen 60 und 120 Tote gezählt worden.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am Samstag in New York einen Beschluss gefasst, wonach umgehend ein Team nach Damaskus geschickt werden soll. Das Papier, das auch die deutsche Handschrift trägt, ist die erste UN-Resolution zu Syrien seit Beginn der Proteste gegen das Assad-Regime vor 13 Monaten.

Unterdessen wurde bekannt, dass der deutsche Frachter „Atlantic Cruiser“ im Mittelmeer nicht mehr zu orten ist. Offenbar wurde der Transponder des Schiffs, das möglicherweise iranische Waffen nach Syrien bringen sollte, abgeschaltet. Die Reederei Bockstiegel aus Emden hatte das Schiff am Sonnabend laut Medienberichten gestoppt, nachdem sie erfahren habe, dass die „Atlantic Cruiser“ im Hafen von Dschibuti von einem iranischen Schiff schweres Militärgerät und Munition für Syrien übernommen hatte. Die Ladung habe am Freitag im syrischen Hafen Taurus gelöscht werden sollen. Der Frachter sollte nun einen anderen Hafen im Mittelmeer anlaufen. (dpa/rtr)

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