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Unabhängigkeit: Sudans Präsident hält Wort

Jetzt ist es amtlich: Am 9. Juli 2011 wird der Südsudan der erste neue Staat des 21. Jahrhunderts. Schon vor der Verkündung des amtlichen Ergebnisses des Unabhängigkeitsreferendums am Montag hatte Sudans Präsident Omar al Bashir die Abspaltung des Südens anerkannt.

Khartum/Berlin - „Wir werden heute vor der ganzen Welt verkünden, dass wir die Ergebnisse akzeptieren und die Entscheidungen der Südsudanesen respektieren.“ Tatsächlich fertigte Bashir unmittelbar nach der Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses – 98,83 Prozent der Südsudanesen wählten die Unabhängigkeit – ein entsprechendes Dekret aus. Der Südsudan habe die Loslösung gewählt, sagte Baschir in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Seine Regierung wolle weiter „gute Beziehungen, die auf Zusammenarbeit gründen“, mit dem bisherigen südlichen Landesteil unterhalten. US-Präsident Barack Obama sagte indes, dass Washington den neuen Staat nach der geplanten Unabhängigkeit anerkennen wolle.

Die Abstimmung war der Schlusspunkt eines 2005 von der Zentralregierung in Khartum und südsudanesischen Rebellen unterzeichneten Friedensabkommens, das den mehr als zwanzigjährigen Bürgerkrieg zwischen dem christlich dominierten Süden und dem muslimisch geprägten Norden beendet hat.

Zahlreiche Streitpunkte sind aber noch ungeklärt, beispielsweise der Grenzverlauf. Die vermutlich wichtigste Frage ist: Wie wird der Ölreichtum geteilt? Ende 2010 lief die bisherige Vereinbarung aus. Offenbar hat der Norden den Süden in den vergangenen fünf Jahren um ein paar Millionen Dollar betrogen. Das dürfte einer der Gründe gewesen sein, warum es noch keine Anschlussvereinbarung gibt. Das Öl wird zu 80 Prozent im Südsudan gefördert. Doch die Pipelines führen alle nach Norden. Deshalb muss sich der Südsudan auf Durchleitungsgebühren gefasst machen, die für den Nordsudan auch weiterhin attraktiv sein dürften. AFP/deh

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