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Politik: Und wasmache ichjetzt?

Von Axel Hacke Grundkurs Vorbereitung zur Wahl (II): Wie finde ich den richtigen Kandidaten? Den Richtigen oder die Richtige zu finden - wie schwer ist das im Leben!

Von Axel Hacke

Grundkurs Vorbereitung zur Wahl (II): Wie finde ich den richtigen Kandidaten?

Den Richtigen oder die Richtige zu finden - wie schwer ist das im Leben! Wie lange suchen wir oft! Wie viel Zeit (das ganze Leben nicht selten) verbringen wir mit dem Falschen! Und nun auch noch die Wahl! Leser fragen: Wie finde ich in der Politik den Richtigen? Kann ich mich, wenn ich ihn einmal gewählt habe, von ihm trennen? Bin ich ihm ewig verbunden? Was mache ich, wenn ich mein Leben lang immer Dr. H. Kohl wählte? Darf ich dann überhaupt noch wählen?

Um die Kohl-Frage vorweg zu nehmen: Es ist wahr, dass man zum ersten Mal seit mehreren hundert Jahren nicht mehr Kohl wählen kann. Warum nicht? K. entschloss sich, seinen Fans nicht mehr zur Verfügung zu stehen, als er zugeben musste, von mehreren anonymen Spendern umfangreiche Gaben von Lufthansa-Meilen entgegengenommen zu haben, die er für private Rundflüge über Oggersheim nutzte. Auf Grund von Gedächtnisproblemen konnte Kohl die Spender dieser Meilen nicht mehr nennen und verzichtete spontan „voller Scham“ (Kohl) auf alle Ämter - nicht ohne per E-Meil eine bundesweite Meilensammlung veranstaltet zu haben, um den Schaden zu ersetzen. Diese Rücksichtslosigkeit gegen sich selbst zeigte uns noch einmal, warum wir Kohl so lange derart intensiv verehrten.

Keineswegs haben Kohl-Wähler aber ihr Wahlrecht verwirkt. Sie müssen nun neu den für sie passenden Kandidaten finden. Aber wie - unter 80 Millionen Bürgern? Spricht man geeignet Erscheinende in Diskos an? Gibt man Annoncen auf: „Wahlberechtigte sucht herzl., einfühls., reisefreudigen Kandidaten o. finanz. Interessen. Spätere Wahl nicht ausgeschl.“? Nein, freundlicherweise haben sich einige Herren zur Kandidatur bereit erklärt, darunter Amtsinhaber Schröder, welcher früh beschloss, der für uns richtige Politiker zu werden. Als er ein Jahr alt war, soll seine Mutter mit ihm an einem Rathaus vorbeigegangen sein, wo er sich im Kinderwagen plötzlich steil aufrichtete, rot wurde und schrie: „Da! Ich! Daaa! Iiich!“ Gegenkandidat Stoiber soll entsprechende Absichten erstmals während der Oberstufenzeit in Rosenheim geäußert haben, allerdings in einem sehr verschachtelten Satz, der nicht überliefert ist und den niemand verstand. Sie müssen als Wähler jetzt nur noch schnell die Regierungsprogramme der Kandidaten vergleichen, ihre Reden studieren, Wahlversammlungen besuchen, sich an die Fernsehduelle erinnern, die Politik der vergangenen Jahre memorieren, die internationalen Rahmenbedingungen studieren - schon wissen Sie, wer der Richtige ist. Wenn Sie nach vier Jahren merken, er war es doch nicht: Macht nichts. Wählen Sie einfach wieder!

Nächsten Sonntag: Wie wähle ich?

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