zum Hauptinhalt

Politik: Unerschrocken (Kommentar)

Mary Robinson, die UN-Menschenrechtskommissarin, fand deutliche Worte für Wladimir Putins spezifische Auffassung von Terroristenbekämpfung: Nach Gesprächen mit Opfern habe sie den Eindruck, dass es sich bei den Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht um Ausnahmen, sondern um ein planvolles, von oben angeordnetes Vorgehen handele. Genau das hatten zuvor auch Menschenrechtsorganisationen behauptet, die Hunderte von Zeugen befragt hatten.

Mary Robinson, die UN-Menschenrechtskommissarin, fand deutliche Worte für Wladimir Putins spezifische Auffassung von Terroristenbekämpfung: Nach Gesprächen mit Opfern habe sie den Eindruck, dass es sich bei den Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht um Ausnahmen, sondern um ein planvolles, von oben angeordnetes Vorgehen handele. Genau das hatten zuvor auch Menschenrechtsorganisationen behauptet, die Hunderte von Zeugen befragt hatten. Doch sie fanden kaum Widerhall, welche Regierung legt sich schon mit einer Atommacht an? Dabei könnte das viele Russen beeindrucken. "Müssen wir uns das antun", fragt beklommen das Moskauer Fernsehen, ob Russland an der heutigen Sitzung des Europarats teilnehmen soll: wichtigster Punkt ist Tschetschenien. Frau Robinson ist zu wünschen, dass sie auch in den UN die irischen Tugenden Dickköpfigkeit und Durchsetzungsvermögen einsetzt. Beide wird sie brauchen, wenn ihre Forderung nach einem internationalen Untersuchungsausschuss für die Kriegsverbrechen in Tschetschenien Gehör finden soll. Doch wer schweigt, macht sich mitschuldig.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false