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Ungarn: Tausende fordern Gyurcsanys Rücktritt

In Budapest haben am Samstag rund 15.000 Menschen gegen die sozialistische Regierung protestiert. Die Demonstranten zogen vor das Parlament und forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany.

Budapest - Es handelte sich um die größte Kundgebung seit Beginn der teils gewalttätigen Proteste in der Nacht zu Montag. Die Demonstration verlief zunächst friedlich. Bei vorangegangenen Protesten war es in drei Nächten zu Ausschreitungen gekommen, bei denen mehr als 250 Menschen verletzt und rund 200 festgenommen wurden.

Zuvor hatte der Bürgermeister von Budapest, Gabor Demszky, erklärt, er erwarte die bislang größte Anti-Regierungs-Demonstration und befürchte, dass es dabei zu Ausschreitungen kommen könnte. Die oppositionelle Fidesz-Partei hatte eine ursprünglich für Samstagabend geplante Großkundgebung mit bis zu 200.000 Teilnehmern aus Sorge vor Gewalttätigkeiten abgesagt.

Bereits in der Nacht hatten erneut 10.000 Menschen gegen Gyurcsany protestiert und den Amtsverzicht des sozialistischen Regierungschefs gefordert. Dieser lehnt einen Rücktritt ab. Die seit Tagen andauernden Proteste waren durch die Veröffentlichung von Äußerungen des Regierungschefs in einer parteiinternen Sitzung ausgelöst worden. Gyurcsany hatte darin zugegeben, die Wähler in Bezug auf die Wirtschaftslage belogen zu haben. (tso/AFP)

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