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Unicef-Bericht: Hungersnot in Darfur droht

Die anhaltende Gewalt in der Krisenregion Darfur gefährdet die Versorgung von knapp zwei Millionen Kindern. Nach Angaben von Unicef weitet sich die Krise zusehends auch auf Nachbarländer aus.

Berlin - In den vergangenen Wochen hätten Überfälle, Entführungen und bewaffnete Auseinandersetzungen so stark zugenommen, dass die internationale Hilfe in der westsudanesischen Bürgerkriegsprovinz vom Zusammenbruch bedroht sei, teilte Unicef bei der Vorstellung des Berichtes "Zur Lage der Kinder in Krisengebieten 2007" in Berlin mit. Dadurch sei die Versorgung von insgesamt rund vier Millionen Menschen in Gefahr. Außerdem seien zusehends auch Tschad und die Zentralafrikanische Republik von der Krise betroffen.

"Kinder leiden am härtesten unter dem Bürgerkrieg in Darfur", erklärte die stellvertretende Leiterin der weltweiten Unicef-Nothilfeprogramme, Pierrette Vu Thi. "Wenn die Gewalt nicht gestoppt wird, können die Hilfsorganisationen das Überleben der Bevölkerung nicht länger garantieren." Schon jetzt haben rund zwei Drittel der Bevölkerung in Darfur nicht ausreichend Nahrung. In einigen Gebieten sei eines von fünf Kindern unter fünf Jahren akut mangelernährt.

"Nicht zur Tagesordnung übergehen"

Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sagte: "Die Weltgemeinschaft darf nicht zur Tagesordnung übergehen und muss den politischen Druck auf die Konfliktparteien erhöhen, damit die Waffen schweigen und der Gewalt und Vertreibung ein Ende gemacht wird."

In Darfur kämpfen von der Regierung unterstützte Reitermilizen seit knapp vier Jahren gegen schwarzafrikanische Rebellengruppen. Bisher sind mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwei Millionen wurden vertrieben, viele von ihnen mehrmals.

(Unicef-Spendenkonto, Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370 20 500, Kontonummer 300 000, Stichwort: Sudan) (tso/dpa)

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