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Unicef: Rekrutierung von Kindersoldaten soll bestraft werden

Zum Abschluss der internationalen Konferenz zu Kindersoldaten in Paris haben sich 58 Staaten verpflichtet, den Einsatz von Minderjährigen in Konflikten strafrechtlich zu verfolgen.

Paris - Verantwortliche für den Einsatz von Kindersoldaten dürften nicht mehr straffrei bleiben, hieß es in einem Schlussdokument des zweitägigen Treffens. Zu den Unterzeichnern des juristisch nicht bindenden Textes gehören mehrere Staaten, in denen Kindersoldaten eingesetzt wurden, darunter der Sudan, der Tschad, Somalia, der Demokratischen Republik Kongo (Ex-Zaire), Nepal und Sri Lanka. Zwei der am stärksten betroffenen Staaten, Birma und die Philippinen, nahmen nicht an der Konferenz teil.

Die Zahl der Kindersoldaten wird weltweit auf 250.000 bis 300.000 geschätzt. Die von Frankreich und den UN-Kinderhilfswerk Unicef veranstaltete Konferenz hatte es sich zum Ziel gesetzt, zehn Jahre nach einem ähnlichen Treffen in Südafrika Bilanz über die bisher erzielten Erfolge zu ziehen und die damals verabschiedeten Leitlinien zum Umgang mit dem Problem zu aktualisieren.

Durch die "Zusagen von Paris" versprachen die Staaten nun, bei Friedensschlüssen nach kriegerischen Konflikten keine Amnestie für Verbrechen gegen Kinder zuzulassen. Sie fordern zudem, dass Kinder, die im Krieg selbst Verbrechen begangen haben, "zuallererst als Opfer einer Verletzung internationalen Rechts und nicht nur als mutmaßliche Schuldige angesehen werden". Für sie könnten nur international anerkannte Grundsätze der Jugendgerichtsbarkeit gelten. Hauptziel müsse die Wiedereingliederung in die Gesellschaft sein. (tso/AFP)

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