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Unikliniken: Ärztestreik geht weiter

Ärzte an Unikliniken in mehreren Bundesländern haben ihre Streiks für bessere Arbeitsbedingungen fortgesetzt. In Hannover werden mehrere tausend Mediziner aus ganz Deutschland zu einer Demonstration erwartet.

Hannover - Aus Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz starteten am Morgen jeweils mehrere hundert Ärzte zu der zentralen Kundgebung der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund in der Landeshauptstadt. Die Mediziner wollen vor den Amtssitz des Länder-Verhandlungsführers, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), ziehen.

Auch rund 400 Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und mehrere hundert aus Göttingen wollen sich an den Protesten beteiligen. Am Dienstag hatten bereits mehr als 4000 Mediziner an Uni-Kliniken in ganz Deutschland ihre Arbeit niedergelegt.

Der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) lehnt die Forderung des Marburger Bundes nach 30 Prozent mehr Gehalt für die Ärzte ab. Möllring sagte der dpa: "Wir haben ein tolles Angebot gemacht. Nun muss sich erst mal der Marburger Bund bewegen."

Möllring betonte: "30 Prozent ist eine abwegige Forderung: Und der Streik ist besonders ärgerlich, weil wir dem Marburger Bund schon sehr weit entgegen gekommen sind." Hauptkritikpunkt der Ärzte sei, dass sie derzeit unzählige unbezahlte Überstunden leisten müssten. Dazu hätten die Länder ein gutes Angebot vorgelegt. Zwar wäre die Regelarbeitszeit für Ärzte demnach mit künftig 42 Stunden höher als bisher und könnte sogar individuell auf bis zu 48 Stunden erweitert werden, diese Stunden würden aber voll bezahlt, betonte Möllring.

Die Tarifverhandlungen zwischen der TdL und der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund waren vor rund zwei Wochen gescheitert. An diesem Donnerstag wollen aber laut Marburger Bund Vertreter beider Seiten zu einem inoffiziellen Treffen in Berlin zusammenkommen. (tso/dpa)

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