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Politik: Union und FDP verlieren ihre Mehrheit

Politbarometer: Wähler sehen Parteien nicht voll hinter Schröder und Merkel stehen

Für das Politbarometer im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel wurden vom 26. bis 28. Oktober 1239 Bürger befragt.

Die Union fällt in der Wählergunst weiter zurück. Erstmals seit zwei Jahren hätte eine Koalition aus CDU/CSU und FDP keine Mehrheit mehr im Bundestag. Die SPD kann im Politbarometer dagegen Zugewinne verzeichnen. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Sozialdemokraten der Umfrage zufolge auf 30 Prozent, das sind im Vergleich zum Politbarometer vor 14 Tagen zwei Punkte mehr. Die Union würde 40 Prozent der Stimmen erhalten und hätte damit zwei Punkte verloren. Die Grünen lägen unverändert bei 11 Prozent und die FDP bei sieben Prozent (plus eins). Die PDS bliebe bei sechs Prozent, die sonstigen Parteien zusammen lägen ebenfalls bei sechs Prozent (minus eins).

Sowohl Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) als auch CDU-Chefin Angela Merkel haben nach dem Eindruck der Befragten ihre Partei in wichtigen politischen Fragen nicht voll hinter sich. Bei Schröder glauben dies 65 Prozent, bei Merkel 74 Prozent. Während gegenüber dem September-Politbarometer nun 27 statt 16 Prozent der Befragten zunehmend mehr Unterstützung der SPD für Schröders Kurs wahrnehmen, verschlechtert sich der Rückhalt Merkels nach Ansicht der Befragten weiter. Nur 21 Prozent (minus elf) gehen davon aus, dass die Partei ihre Vorsitzende inhaltlich voll unterstützt.

Dass die Aussichten der Union auf einen Sieg bei der Bundestagswahl 2006 mit einem Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber (CSU), der sich in der Personalfrage ja nicht festlegen will, am größten wären, glauben jetzt noch 25 Prozent der Befragten. 32 Prozent sind der Ansicht, dass die CDU/CSU mit Merkel als Spitzenkandidatin die größten Chancen bei der kommenden Wahl hätte.

Von der EU-Verfassung, die am Freitag von den 25 Regierungschefs unterzeichnet wurde, sagen 59 Prozent der Deutschen, dass sie davon schon einmal gehört haben. Im Juli sagten das noch 67 Prozent. Etwa die Hälfte ist – unabhängig davon, ob man von dem Vertragswerk bereits gehört hat – für eine europäische Verfassung. Knapp Dreiviertel der Bürger wünschen sich eine Volksabstimmung darüber, während 22 Prozent sagen, dass über den Vertrag, wie es das Gesetz vorsieht, in Bundestag und Bundesrat entschieden werden sollte. Tsp

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