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Unruhen: Gewaltanstieg im Irak: 950 Zivilisten im März getötet

Die Gewalt im Irak hat wieder deutlich zugenommen. Im vergangenen Monat wurden landesweit rund 950 Zivilisten getötet und etwa 1200 verletzt. Als Hauptgrund für den Anstieg wird die Offensive der Regierung gegen die "Gesetzlosen und Öl-Schmuggler" in der Hafenstadt Basra genannt.

Die Offensive hatte am Dienstag vergangener Woche zu einer sechstägigen militärischen Konfrontation zwischen der Armee und den Milizionären der Bewegung des schiitischen Predigers Muktada al-Sadr geführt. Die US-Armee teilte mit, ein Gerichtsmediziner habe festgestellt, dass es sich bei einer Leiche, die von Soldaten nordwestlich von Bagdad gefunden wurde, um die sterblichen Überreste des amerikanischen Soldaten Keith Maupin handelt. Nach dem jungen Amerikaner, der im April 2004 von Extremisten im Irak entführt worden war, hatten die US-Truppen intensiv gesucht.

Bereits im Februar lag die Zahl der getöteten irakischen Zivilisten mit 636 Toten um rund 30 Prozent höher als im Vormonat. Zum Vergleich: Vor der Umsetzung des neuen Sicherheitsplanes durch die US-Armee und die Regierungstruppen im Februar 2007 waren in manchen Monaten mehr als 1500 irakische Zivilisten getötet worden.

Al-Sadr lobte derweil die Mitglieder der Mahdi-Armee für ihren "Gehorsam und ihren Zusammenhalt". Er sagte, die "Gotteskrieger" hätten sich "die (amerikanischen) Besatzer zum Feind und das Volk zum Freund gemacht". Die irakische Armee war bei ihrer Offensive gegen die Sadr-Anhänger von der US-Armee unterstützt worden.

Unterdessen kündigte der britische Verteidigungsminister Des Browne einen unbestimmten Aufschub für die Heimkehr hunderter Soldaten aus dem Gebiet der südirakischen Öl- und Hafenmetropole Basra an. Der Rückzug war eigentlich für die nächsten Wochen vorgesehenen. Großbritannien hat derzeit noch 4100 Militärangehörige im Irak stationiert, fast alle im Gebiet des Flugplatzes außerhalb von Basra. (cp/dpa)

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