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Politik: Unruhen im Nahen Osten: Tod eines Zwölfjährigen

Niemand beachtete die Verzweiflungsgeste des Vaters. Sein zwölfjähriger Sohn Mohammed klammerte sich in Todesangst an ihn, beide waren am Samstag auf dem Heimweg nahe der jüdischen Siedlung Netzarim im Gaza-Streifen ins Kreuzfeuer zwischen bewaffneten Palästinensern und israelischen Soldaten geraten.

Niemand beachtete die Verzweiflungsgeste des Vaters. Sein zwölfjähriger Sohn Mohammed klammerte sich in Todesangst an ihn, beide waren am Samstag auf dem Heimweg nahe der jüdischen Siedlung Netzarim im Gaza-Streifen ins Kreuzfeuer zwischen bewaffneten Palästinensern und israelischen Soldaten geraten. Hinter einem Metallfass fanden sie an einer Mauer nur ungenügend Deckung. Der Vater winkte mit seinem Arm, rief verzweifelt: "Das Kind, das Kind!" Niemand hielt inne. Sekunden später folgen die tödlichen Schüsse. Das Kind lässt plötzlich seinen Vater los, sinkt in sich zusammen und fällt in den Schoß seines Vaters. Der wird ebenfalls getroffen, seine Augen starren in den Himmel, bevor er bewusstlos wird. Die Todesangst Mohammeds wurde von einem Kameramann eingefangen. Die israelischen Fernsehzuschauer konnten am Abend sehen, wie das Kind minutenlang schrie und schließlich - tödlich im Unterleib getroffen - verstummte.

Feuergefechte zwischen Palästinensern und Israelis sind bei den seit Freitag andauernden Auseinandersetzungen noch die Ausnahme. Die Palästinenser werfen meist Steine, die Israelis antworten mit gummi-ummantelten Stahlgeschossen, Tränengas und scharfer Munition.

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