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Bangkok

© dpa

Unruhen in Thailand: Regierungsgegner wollen "Kampf bis zum Tod"

Nach der Verhängung des Ausnahmezustands über die beiden von Regierungsgegnern besetzten Flughäfen in Bangkok hat die thailändische Polizei Verhandlungen mit den Demonstranten angekündigt. Die versprechen der Regierung hingegen einen "Kampf bis zum Tod".

Die Besetzer der beiden Flughäfen der thailändischen Hauptstadt Bangkok haben sich der Aufforderung zur Räumung des Geländes bislang widersetzt. Tausende Regierungsgegner ignorierten den verhängten Ausnahmezustand, durch den ihre Aktion illegal wurde.

Stattdessen bauten sie an dem seit Dienstag lahmgelegten internationalen Flughafen Barrikaden aus Gepäckwagen auf, um eine Erstürmung durch die Polizei zu verhindern, berichteten Augenzeugen. Mit Eisenstangen bewaffnete Regierungsgegner wurden zur Bewachung der Eingänge abgestellt.

Die Polizeikräfte sammelten sich unterdessen in der Nähe des Frachtflughafens, berichtete die BBC. Im Fernsehen waren Beamte zu sehen, die Helme und Schutzschilde in Polizeiwagen luden. Unklar ist, ob die Polizei tatsächlich eingreift.

Thailands Hauptstadt vom Luftverkehr abgeschnitten

Die Polizei bevorzuge einen "sanften Weg", sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Vor einem möglichen gewaltsamen Vorgehen solle verhandelt werden. "Wir sind alle Thailänder", betonte der Sprecher. Die Demonstranten haben hingegen einen "Kampf bis zum Tod" angekündigt, sollte die Polizei die Räumung der Flughäfen versuchen. Die Demonstranten würden sich nicht ergeben und seien zum Kampf bereit, sagte ihr Anführer Somsak Kosaisuk.

Im September hatte die Polizei einen in Bangkok verhängten Ausnahmezustand ignoriert und die Demonstranten gewähren lassen. Polizei und Armee haben mehrfach betont, dass sie Blutvergießen verhindern wollen.

Die Anhänger der außerparlamentarischen Opposition PAD wollen die demokratisch gewählte Regierung stürzen, die vor allem von den armen Massen unterstützt wird. Regierungskritische Demonstranten hatten daher in den vergangenen Tagen den internationalen und einen Inlands-Flughafen in Bangkok besetzt. Damit ist die thailändische Hauptstadt von jeglichem Luftverkehr abgeschnitten.

Demonstranten wollen Regierung stürzen

Regierungschef Somchai Wongsawat hatte am Donnerstag den Ausnahmezustand über die Airports verhängt und einen Polizeieinsatz angekündigt. Die Demonstranten fordern Somchais Rücktritt und werfen ihm vor, lediglich eine Marionette des gestürzten und ins Exil geflüchteten Ex-Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu sein.

Nach allen Umfragen hätten die PAD an der Wahlurne keine Chance: die Regierungspartei würde erneut stärkste Partei. Die PAD will deshalb das Regierungssystem ändern und die Abgeordneten im Parlament größtenteils ernennen lassen. (iba/AFP/dpa)

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