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Unruhen: Lage in Moldawien entspannt sich

Nach blutigen Krawallen in der moldawischen Hauptstadt Chisinau haben die Behörden die Lage nach eigenen Angaben wieder weitgehend unter Kontrolle. Ein Großaufgebot der Polizei habe in der Nacht die Demonstranten mit Warnschüssen aus dem Zentrum vertrieben und mehrere Regierungsgebäude besetzt.

Zahlreiche Menschen sind festgenommen worden. Der Einsatz solle Provokationen unterbinden und weitere Opfer verhindern, sagte ein Polizeisprecher. Bei den schweren Unruhen war am Dienstag mindestens eine Frau im brennenden Parlament ums Leben gekommen. Ärzte sprachen nach Agenturangaben von etwa 100 Verletzten.

Die Opposition hat für heute weitere Kundgebungen angekündigt. Sie protestiert gegen den erneuten Sieg der Kommunisten bei der Parlamentswahl vom vergangenen Sonntag. Präsident Vladimir Voronin bezeichnete die Ausschreitungen als "Putschversuch". Das russische Staatsoberhaupt Dimitrij Medwedjew appellierte an seinen moldawischen Kollegen, die Krise zeitnah und ohne Gewalt zu beenden.

Die Opposition fordert den Rücktritt der Regierung und Neuwahlen innerhalb von drei Monaten. Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten die Abstimmung als demokratisch mit einigen Defiziten gelobt. (cl/dpa)

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