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Unruhen: Tochter von Irans Ex-Präsident verhaftet

Teheran droht: Das Regime hat Mitglieder der mächtigen Oppositions-Familie Rafsandschani verhaftet. Bei Demonstrationen am Samstag hat es mehrere Tote gegeben.

Bei den Unruhen in Teheran am Samstag haben die Sicherheitskräfte auch die Tochter des früheren Präsidenten Ali Akbar Haschemi Rafsandschani festgenommen. Faezeh Haschemi sei ebenso wie vier ihrer Verwandten verhaftet worden, als sie Demonstranten "aufgehetzt" habe, berichtete die Nachrichtenagentur Fars am Sonntag.

Rafsandschani ist nach wie vor einer der einflussreichsten Männer in der Führung der Islamischen Republik, gilt aber als Befürworter von Reformen und ist ein Gegner des amtierenden Präsidenten Mahmud Ahmadineschad. Im Wahlkampf hatte Ahmadineschad Rafsandschani sowie dessen Tochter Faezeh und seinem Sohn Mehdi Haschemi Betrug vorgeworfen. Die Rafsandschani-Familie zählt zu den reichsten im Iran. Vergangene Woche waren Faezeh und Mehdi Haschemi an der Ausreise gehindert worden. Rafsandschani selbst hatte der oberste Führer des Landes, Ajatollah Chamenei, am Freitag aber ausdrücklich als Teil der Islamischen Revolution in Schutz genommen.

Oppositionsführer Mussawi hat sich auf seiner Website zum religiösen Staatssystem Irans bekannt. Gleichzeitig schloß er in einem Gespräch mit seinen Anhängern seinen Märtyrertod nicht aus. Mussawi fordert weiterhin die Wiederholung der Präsidentenwahl.

Bei den Protesten gegen den Ausgang der Präsidentenwahl im Iran sind am Samstag staatlichen Fernsehsendern zufolge mehrere Menschen getötet worden. Das staatliche Fernsehen berichtete am Sonntag, es seien bei den Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Polizei zehn Personen ums Leben gekommen und mehr als 100 verwundet worden. Ein anderer staatlicher Sender, Press TV, hatte zuvor von 13 Toten berichtet. Angaben über "einige" Tote bei einem Brandanschlag auf eine Moschee wurden korrigiert. "Bei dem Feuer der Lolagar Moschee wurde keiner unserer Bürger im Inneren getötet", berichtigte das staatliche Fernsehen sich selbst und entschuldigte sich für das Versehen.

Das staatliche Fernsehen hatte zuvor berichtet, dass der iranische Geheimdienst Mitglieder einer oppositionellen Gruppierung festgenommen habe. Ihnen würden "terroristische Aktivitäten" wie das Anzünden von Bussen und die Zerstörung öffentlichen Eigentums vorgeworfen. (Reuters/dpa)

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