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Untersuchungsbericht: Viele tote Zivilisten bei US-Luftangriff in Afghanistan

Bei zwei Luftangriffen der US-Truppen im Grenzgebiet zu Pakistan sollen mindestens 64 Zivilisten ums Leben gekommen sein. Darunter sollen vor allem Frauen und Kinder gewesen sein.

Präsident Hamid Karsai hatte die Untersuchung der Luftangriffe angeordnet, nachdem örtliche Behörden sich über zivile Opfer beklagt hatten. Die US-geführten Streitkräfte wiesen die Vorwürfe bislang zurück und kündigten eigene Untersuchungen an. Bei dem Luftangriff am vergangenen Sonntag im Bezirk in Deh Bala in der Provinz Nangarhar starben 47 Gäste bei einer Hochzeitsfeier. Neun weitere wurden laut Kommissionsleiter verletzt.   "Die Opfer waren alle Zivilisten und hatten keinerlei Verbindung zu den Taliban oder Al-Qaida." Nach Angaben eines weiteren Kommissionsmitglieds waren lediglich drei Männer unter den Todesopfern des Angriffs vom 6. Juli. Der Rest seien Frauen und Kinder gewesen. Die Hochzeitsgäste hätten die Braut in der Bergregion nahe der pakistanischen Grenze begleitet, als der Angriff erfolgte. Zehn Menschen werden den Angaben zufolge noch vermisst. Bei der Untersuchung eines US-Luftangriffs vom Freitag vergangener Woche kam eine Kommission zu dem Ergebnis, dass 17 Zivilisten in der Provinz Nuristan getötet worden seien. Neun weitere Zivilisten seien verletzt worden. Die US-geführte Koalition verwies auf die eigenen Untersuchungen, deren Ergebnisse noch ausstünden. "

Jeder Verlust zivilen Lebens ist tragisch", sagte eine Sprecherin. "Wir nehmen Zivilisten niemals ins Visier und tun unser Bestes, zivile Verluste zu vermeiden." Die derzeit rund 70.000 ausländischen Soldaten in Afghanistan sind in der Vergangenheit bereits häufig wegen ziviler Opfer bei Kämpfen gegen Aufständische in die Kritik geraten. Seit Anfang 2008 kamen bereits rund 700 Zivilisten im Land ums Leben. 255 von ihnen starben durch die internationalen Streitkräfte, so der UN-Koordinator für Hilfseinsätze, John Holmes. (yr/AFP)

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