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Politik: "Urban 21": Städte sollen kontrolliert wachsen - Die Teilnehmer der Konferenz verpflichten sich zu nachhaltiger Entwicklung

Eine Selbstverpflichtung zur nachhaltigen Entwicklung der Städte hat im Mittelpunkt des letzten Tages der Weltkonferenz "URBAN 21" in Berlin gestanden. Im Entwurf einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich die Teilnehmer am Donnerstag für einen "dringenden Aktionsplan" aus, um den Folgen des unkontrollierten Wachstums von Städten entgegen zu wirken.

Eine Selbstverpflichtung zur nachhaltigen Entwicklung der Städte hat im Mittelpunkt des letzten Tages der Weltkonferenz "URBAN 21" in Berlin gestanden. Im Entwurf einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich die Teilnehmer am Donnerstag für einen "dringenden Aktionsplan" aus, um den Folgen des unkontrollierten Wachstums von Städten entgegen zu wirken. Im Vordergrund standen dabei die Bekämpfung der Armut und der Diskriminierung sowie die Stärkung der städtischen Selbstverwaltung und demokratischer Formen.

Die so genannte Berliner Erklärung sei ein Bekenntnis zur Stadt als Lebensform der Zukunft, sagte der deutsche Vertreter in der Weltkommission, Michael Krautzberger. Der Sonderbotschafter des Außenministeriums von Singapur, Tommy Koh, betonte, auch angesichts der schlimmen Auswüchse in Großstädten solle der Text mit seinen Handlungsleitlinien einen optimistischen Akzent setzen.

Keine Stadt der Welt sei frei von Problemen, erklärte die Kommission in dem Entwurf. Bereits in Kürze werde die Hälfte der weltweit sechs Milliarden Menschen in Städten wohnen. Weltweit lebe ein Viertel der Stadtbevölkerung in Armut - bei steigender Tendenz. Die südafrikanische Ministerin für Wohnungswesen, Sankie Mthembi-Mahanyele, sagte, bei aller kulturellen Verschiedenheit gebe es dennoch das gemeinsame Ziel, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Lokale Probleme müssten vor Ort gelöst werden.

Auf der Weltkonferenz zur Zukunft der Städte diskutierten seit Dienstag 3500 Bürgermeister, Fachleute, Regierungsvertreter und Vertreter nicht-staatlicher Organisationen aus rund hundert Ländern über die Chancen und Risiken der Verstädterung. Ausgangspunkt waren die UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro sowie die Weltsiedlungskonferenz Habitat II vor vier Jahren in Istanbul. Die URBAN 21 war gemeinsam von Deutschland, Brasilien, Singapur und Südafrika vorbereitet worden.

Bundesbauminister Reinhard Klimmt (SPD) zeichnete auf der Konferenz am Donnerstag die 25 Sieger des Wettbewerbs "Regionen der Zukunft" aus. Sie hatten Konzepte und Projekte zur Lösung drängender regionaler Probleme wie wachsender Verkehrsbelastungen oder Flächenverbrauch erarbeitet. Klimmt würdigte das hohe Engagement aller Beteiligten. Sie hätten den Begriff regionale Identität mit Leben erfüllt und konkrete Beispiele für den Ideenreichtum der Regionen geliefert.

Acht Regionen wurden mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Dazu gehören der Kooperationsraum Bodensee-Oberschwaben und Freiburg- Breisgau-Hochschwarzwald-Emmendingen in Baden-Würtemberg. Der Landkreis Cham im Bayrischen Wald, der Großraum Braunschweig in Niedersachsen, die Metropolenregion Hamburg, die Modellregion Märkischer Kreis in Nordrhein-Westfalen, die Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau sowie die Mittelgebirgsregion Rhön, die sich über die Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen erstreckt. Die ausgezeichneten Regionen unterstrichen in einer Resolution, dass sie ihre erfolgreiche Zusammenarbeit langfristig fortführen wollten und regten an, im Jahr 2002 einen europäischen Kongress der Regionen in Deutschland auszurichten.

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