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Urteile: China lässt 1000 Tibeter frei

Am Freitag hat Peking 1000 Gefangene freigelassen, die sich im März an den Aufständen in der Autonomieregion beteiligt hatten. Zwölf weitere wurden verurteilt. Nach der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste befinden sich jedoch noch Hunderte in Gefangenschaft.

Einen Tag vor der Ankunft der Olympischen Flamme in der tibetischen Hauptstadt Lhasa haben die chinesischen Behörden mehr als 1000 Beteiligte an den anti-chinesischen Protesten in Tibet Mitte März freigelassen. Die Freigelassenen seien wegen kleinerer Straftaten im Zusammenhang mit den gewaltsamen Protesten in Haft gewesen.

Wegen ihrer Beteiligung an den Ausschreitungen in der autonomen Region seien am Donnerstag und Freitag zudem zwölf Menschen verurteilt worden, sagte der tibetische Vizepräsident Palma Trily, ohne die Höhe der Strafen zu nennen. Den Angaben zufolge wurden bisher insgesamt 42 mutmaßliche Teilnehmer an den Ausschreitungen gerichtlich bestraft. Weitere 116 Demonstranten seien noch im Gefängnis und warteten auf ihre Prozesse. Im April hatten chinesische Behörden im Zusammenhang mit den Protesten 30 Menschen zu Gefängnisstrafen zwischen drei Jahren und lebenslang verurteilt.

Fackellauf durch Tibet verkürzt

In Tibet wurden im März anti-chinesische Proteste gewaltsam niedergeschlagen. Dabei starben nach Angaben von Exiltibetern 203 Menschen. Peking warf den Tibetern vor, mit den Protesten die Olympischen Spiele infrage stellen zu wollen. Ausländische Touristen und Journalisten dürfen immer noch nicht nach Tibet einreisen.

Ursprünglich sollte die Olympische Fackel drei Tage lang durch Tibet getragen werden. Nach Angaben des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in Peking wurde die Veranstaltung jedoch auf einen Tag verkürzt. Als Grund nannten staatliche Medien das schwere Erdbeben, das am 12. Mai besonders die chinesische Provinz Sichuan erschüttert hatte. Die Olympischen Spiele in Peking beginnen am 8. August. (fg/AFP)

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