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Politik: Urteilskraft und Klarheit

Tagesspiegel-Herausgeber Hermann Rudolph wird 70. Richard von Weizsäcker erinnert an seine Rolle in den Medien.

Als nach der Wiedervereinigung Deutschlands Berlin wieder Hauptstadt wurde, stellte sich alsbald die Aufgabe, unsere notwendige gesamtdeutsche politische Diskussion von Berlin aus zu inspirieren und sie hier zu verwurzeln.

Ein entscheidender Beitrag hierzu kam von den Medien. Hier wurde Hermann Rudolph, seitdem er 1991 Chefredakteur des Tagesspiegels wurde, die führende, prägende Stimme. Dank seiner Beiträge verstanden wir im ganzen Land: Nur in Berlin kommen wir wirklich aus beiden Teilen und sind doch eins. Von Berlin aus erkennen wir, wie nirgends sonst, was die Vereinigung von uns erfordert. Hier ist der Platz für die politisch verantwortliche Führung Deutschlands.

Hermann Rudolph fühlt mit den Menschen aus dem Osten so gut wie mit den Westdeutschen. Dank seiner umfassenden Erfahrungen und Studien weist er den Weg, wie wir Deutschen uns zwischen West und Ost auch in unserer Geschichte vereinigen können. Das ist eine wesentliche Bedingung dafür, wie wir Deutschen mit allen unseren neun Nachbarländern für die gemeinsamen Aufgaben in Europa und darüber hinaus zusammenarbeiten können.

Mit seiner Urteilskraft, seiner Klarheit und Besonnenheit kommt Hermann Rudolph das Verdienst zu, Berlin zur Quelle einer prägenden deutschen Stimme in den politischen und kulturellen Aufgaben unseres Landes gemacht zu haben.

Wir können uns glücklich schätzen, ihn unter uns zu haben. Und so gratulieren wir ihm zu seinem Geburtstag mit unseren herzlich dankbaren Wünschen.

Richard von Weizsäcker war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.

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