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Politik: US-Diplomat Kennan starb 101-jährig

Berlin Er gehörte zu den prägenden Gestalten der amerikanischen Diplomatie des 20. Jahrhunderts und zu den Initiatoren des Marshall-Plans zum Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg: George F.

Berlin Er gehörte zu den prägenden Gestalten der amerikanischen Diplomatie des 20. Jahrhunderts und zu den Initiatoren des Marshall-Plans zum Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg: George F. Kennan, von 1939 bis 1941 Erster Sekretär an der US-Botschaft in Berlin und zuletzt, 1952 bis 1953, Botschafter seines Landes in Moskau, ist am Donnerstag in Princetown im US-Bundesstaat New York im Alter von 101 Jahren gestorben.

Kennan, der einer der besten Europa- und vor allem Russlandkenner des State Departments war, entwickelte nach 1945 ein politisch-wirtschaftliches Konzept zur Eindämmung des sowjetischen Einflusses und des Moskauer Hegemoniebestrebens. Dadurch gilt er auch als einer der geistigen Väter des Kalten Krieges. Der Begriff „Containment“, Eindämmung, für den Versuch der Isolierung des Kreml, stammt von ihm. Das Konzept des Containment hatte er, als Resultat seiner Erfahrungen, im Februar 1946 in einem legendären, 5540 Worte umfassenden Telegramm von Moskau aus an das amerikanische Außenministerium entwickelt.

Kennan hat sein Leben als Diplomat und seine politischen Vorstellungen in 17 Büchern verarbeitet, von denen zwei mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet worden sind. Das in Deutschland bekannteste seiner Werke sind die „Memoiren eines Diplomaten“. 1982 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Tsp

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