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Ein Schild der DEA - "Drug Enforcement Administration" vor dem DEA-Museum in Arlington.

© rtr

US-Drogenfahndung: DEA-Chefin tritt nach Sexparty-Skandal zurück

Über mehrere Jahre haben US-Rauschgiftfahnder von kolumbianischen Kartellen bezahlte Sexpartys gefeiert. Das kostet die Chefin der Drogenfahndung DEA nun den Job.

Von Drogenkartellen bezahlte Sexpartys für US-Rauschgiftfahnder kosten die Chefin der Antidrogenbehörde DEA ihren Job. Michele Leonhart werde in Mai ihr Amt aufgeben, kündigte US-Justizminister Eric Holder am Dienstag (Ortszeit) an. Er dankte ihr für 35 Jahre „außerordentlicher Dienste“ bei der DEA und im Justizministerium. Die Partys fanden laut US-Medien in Kolumbien statt, wo die DEA ein großes Büro unterhält. Das Justizministerium hatte im März über die Verfehlungen der Fahnder berichtet.

Die Partys wurden in einem Zeitraum von mehreren Jahren gefeiert. Die Agenten hätten vermutlich gewusst, dass die Prostituierten mit Drogenkartellgeldern bezahlt wurden, heißt es in dem Bericht. Beteiligt gewesen war demnach auch ein stellvertretender Regionaldirektor. Die Ermittlungen wurden angestoßen, nachdem Agenten des Präsidenten-Personenschutzes Secret Service 2012 vor einem Gipfel im kolumbianischen Cartagena Trinkgelage mit Prostituierten veranstaltet hatten. Zu den Sex-Partys der DEA soll es in den Jahren zuvor gekommen sein.
Der Bericht befasst sich mit 621 mutmaßlichen Fällen sexuellen Fehlverhaltens und sexueller Belästigung über vier Jahre bei der DEA, der Bundespolizei FBI, dem Amt für Waffenkontrolle ATF sowie der Justizbehörde USMS. Rund ein Fünftel betrifft Beziehungen zwischen Mitarbeitern dieser Behörden. Zum Teil sollen die Ermittlungen auch behindert worden seien. (dpa)

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