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US-Justiz: Pennsylvania will Todesstrafe gegen Abu-Jamal erwirken

Einem aufgehobenen Urteil zum Trotz: Der US-Bundesstaat Pennsylvania besteht auf der Todesstrafe für den Journalisten Mumia Abu-Jamal. Nun geht der Staat vor den Obersten Gerichtshof in Washington.

Der US-Bundesstaat Pennsylvania hat den Obersten Gerichtshof angerufen, um doch noch die Todesstrafe gegen den schwarzen US-Journalisten Mumia Abu-Jamal durchzusetzen. Dies teilte Abu-Jamals Anwalt Robert Bryan am Montag mit, der Oberste Gerichtshof bestätigte die Information. Abu-Jamal war 1982 wegen Polizistenmordes zum Tode verurteilt worden, die Todesstrafe gegen den mittlerweile 54-jährigen Mann war im Frühjahr von einem Gericht in Philadelphia aufgehoben worden.

Abu-Jamal gilt als Symbol des Kampfes gegen die Todesstrafe in den USA. Er verbrachte über 25 Jahre im Todestrakt, zwei Mal waren bereits Hinrichtungstermine für ihn angesetzt, dann aber wieder aufgeschoben worden, zuletzt im Jahr 1999.

Die Anwälte Abu-Jamals machen geltend, dass das Urteil rassistisch motiviert sei und deshalb gegen US-Gesetze verstoße. Seit Beginn des Falls kritisierten zahlreiche Initiativen und Menschenrechtsgruppen, dass schon die Auswahl der Jury rassistisch gewesen sei. Zudem seien die Ermittlungen schlampig geführt und entlastende Zeugenaussagen nicht gehört worden. In den 90er Jahren gingen weltweit Millionen Menschen für Abu-Jamals Freilassung auf die Straße, in Paris ist eine Straße nach ihm benannt. (mhz/AFP)

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