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US-Manöver: Nordkorea droht mit Atomwaffen

Nordkorea hat vor einem geplanten Seemanöver der US-Streitkräfte mit Südkorea seine Kriegsrhetorik deutlich verschärft - und droht erneut mit Atomwaffen.

Die Nationale Verteidigungskommission - das höchste Entscheidungsgremium des kommunistischen Landes - drohte am Samstag damit, einen „heiligen Krieg der Vergeltung“ zu beginnen und den Militärübungen mit den Mitteln der „atomaren Abschreckung“ zu begegnen. Den USA und Südkorea unterstellte das Regime in einer von den offiziellen Medien veröffentlichten Erklärung, Übungen für einen Atomkrieg abzuhalten. Bereits früher hatte Pjöngjang den Einsatz von Nuklearsprengköpfen angedroht.

Im Konflikt um ein versenktes südkoreanisches Militärschiff hatten beide Länder eine Reihe von zusätzlichen Marineübungen als Abschreckung gegen Nordkorea angekündigt. Am Sonntag soll ein viertägiges Seemanöver im Japanischen Meer beginnen. Im Februar hatte Nordkorea ebenfalls vor Beginn eines jährlichen gemeinsamen amerikanisch-südkoreanischen Großmanövers gewarnt, Südkorea mit Atomwaffen angreifen zu können.

Die südkoreanischen Streitkräfte verstärkten nach Berichten der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap unterdessen die Überwachung an der innerkoreanischen Grenze. Bisher habe es keine ungewöhnlichen Bewegegungen auf nordkoreanischer Seite gegeben, habe es aus dem Hauptquartier des Generalstabschefs geheißen.

Die jüngste Warnung Nordkoreas kam einen Tag, nachdem eine Regierungsdelegation des Landes am Rande eines Regionalforums in Hanoi mit einer harten Reaktion auf die Truppenübungen gedroht hatte.

„Die Armee und die Bevölkerung der Volksrepublik (Nordkorea) werden nötigenfalls zu jeder Zeit einen heiligen Krieg der Vergeltung starten, der auf der atomaren Abschreckung basiert“, hieß es am Samstag aus Pjöngjang. Alle Manöver der USA und Südkoreas seien „nichts als unverblümte Provokationen, mit denen die Volksrepublik durch Waffengewalt in jeder Hinsicht erdrückt werden soll“. Nordkorea werde „den größten Atomkriegsübungen legitimerweise ihre mächtige nukleare Abschreckung entgegensetzen“.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich seit dem Untergang der südkoreanischen Korvette im März deutlich erhöht. Südkorea macht das Nachbarland für den Untergang verantwortlich, bei dem 46 Seeleute starben. Nordkorea bestreitet eine Verwicklung. Neben den Manövern will die US-Regierung auch neue Sanktionen gegen Nordkorea verhängen. Damit sollen vor allem die Wege für die finanzielle Unterstützung der nordkoreanischen Atomwaffen- und Raketenprogramme blockiert werden. (dpa)

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