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US-Operation: CIA-Chef: Obama hat Bin-Laden-Tod nicht gesehen

US-Präsident Barack Obama hat die Tötung von Osama bin Laden nicht mitangesehen. Dies versicherte CIA-Direktor Leon Panetta. Bin Laden soll vor seiner Tötung nichts mehr gesagt haben - er hatte auch kaum Zeit dazu, so der CIA-Chef.

"Als die Teams in das Gebäude eingedrungen waren, gab es eine Zeitspanne von 20 bis 25 Minuten, in der wir nicht wussten, was dort passierte", sagte Panetta dem US-Fernsehsender PBS am Dienstagabend (Ortszeit). Warum die Verbindung zwischen der Sondereinheit und dem Weißen Haus plötzlich abgebrochen war, sagte der Geheimdienstchef nicht.

"Das war eine wirklich nervenaufreibende Zeit, in der wir auf Nachrichten gewartet haben." Schließlich sei das Code-Wort "Geronimo" gefallen, dass für den Tod des Al-Qaida-Chef gestanden habe. Nach Panettas Worten waren lediglich 25 Elitesoldaten an dem Einsatz beteiligt, die von zwei Hubschraubern auf dem Anwesen abgesetzt wurden. In Medienberichten hatte es immer wieder geheißen, dass 79 Mann an der Erstürmung beteiligt gewesen sein sollen.

Ursprünglich sollten die Hubschrauber ein Team im Hof absetzen und ein zweites auf dem Dach des Gebäudes. "Allerdings hatte der zweite Hubschrauber Probleme, so dass beide landen mussten", erläuterte Panetta weiter. "Die Soldaten mussten dann drei, vier Mauern niederreißen. Dann sind sie zusammen in das Gebäude gestürmt." "Es gab Schießereien, als sich die Soldaten ihren Weg in die oberen Stockwerke des Gebäudes gekämpft haben."

Schließlich hätten die Soldaten Bin Laden im dritten Stock des stark gesicherten Gebäudes gefunden. Er sei nicht bewaffnet gewesen, sagte Panetta. "Allerdings hat es wohl bedrohliche Bewegungen gegeben, die unsere Jungs gefährdet haben. Darum haben sie geschossen." Die Soldaten der Navy Seal hätten dafür ausdrücklich die Befugnis gehabt. "Hätte er (Bin Laden) die Hände hochgenommen und aufgegeben oder ein anderes Zeichen gemacht, dass er keine Gefahr darstellt, dann hätten ihn die Soldaten festgenommen." Nach aktuellem Stand soll der Staatsfeind Nummer eins der USA nichts mehr gesagt haben. "Ich glaube allerdings nicht, dass er viel Zeit hatte, etwas zu sagen." (dpa)

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