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Politik: US-Politiker diskutieren in Berlin – hart, aber fair

Berlin Es sei ein bisschen wie bei der Lufthansa, sagte Gary Smith, Direktor der Berliner American Academy: „Wir haben doppelt überbucht und es gibt keinen zweiten Flug.“ Immerhin zweitausend deutsche und US-Berliner hatten sich zur Diskussion zweier Großer der Republikaner und der Demokraten angemeldet – viele vergeblich.

Berlin Es sei ein bisschen wie bei der Lufthansa, sagte Gary Smith, Direktor der Berliner American Academy: „Wir haben doppelt überbucht und es gibt keinen zweiten Flug.“ Immerhin zweitausend deutsche und US-Berliner hatten sich zur Diskussion zweier Großer der Republikaner und der Demokraten angemeldet – viele vergeblich. In der Staatsbibliothek debattierte nämlich der frühere Bush-Berater und prominente „Neocon“ Richard Perle mit Michael Blumenthal, Gründungsdirektor des Jüdischen Museums, einst Finanzminister unter Carter und gebürtiger Oranienburger. Auch wer die Argumente für und gegen Bush und Kerry kannte, erlebte doch ein Muster amerikanischer Debattenkultur. Es ging hart zur Sache: Blumenthal sagte, Bush habe alle Versprechen gebrochen, seine Amtsführung sei die „inkompetenteste, die man sich vorstellen kann“, Perle erklärte Kerry zum Wendehals, der seine Meinung im Stundentakt wechsle, einen Romantiker, der sich Illusionen über Europa mache. Aber anders als in deutschen Politrunden unterbrach keiner den andern, am Ende der Redezeit erlaubte sich keiner mehr noch einen Satz. Wie sehr sie einander und ihre Verdienste um die USA schätzten, hatten sich beide sowieso gleich zu Anfang versichert.ade

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