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© dpa

US-Vorwahlen: Umfragen sehen Clinton in West Virginia vorne

Bewahrheiten sich die Umfragen, wird Hillary Clinton bei der Vorwahl im US-Bundesstaat West Virginia einen deutlichen Sieg einfahren. Doch viele Delegiertenstimmen sind da nicht zu holen. Und unterdessen schlagen sich immer mehr Superdelegierte auf die Seite ihres Konkurrenten Obama.

Hillary Clinton steht nach Umfragen vor einem deutlichen Vorwahlsieg am Dienstag im US-Staat West Virginia. Dennoch haben sich ihre Chancen auf eine Nominierung als Präsidentschaftskandidatin weiter verringert. Nach Medienberichten gewann ihr Konkurrent Barack Obama am Wochenende weitere Superdelegierte hinzu und hatte damit einer CNN-Zählung zufolge am Montag (Ortszeit) erstmals mit Clinton gleichgezogen. Nach Zählungen anderer Medien ging er sogar in Führung.

Die "Washington Post" berichtete zudem unter Berufung auf Clinton-Berater Howard Wolfson, dass die New Yorker Senatorin mittlerweile 20 Millionen Dollar (etwa 13 Millionen Euro) Wahlkampfschulden hat. Anzeichen dafür, dass sie vor Ende der Vorwahlen am 3. Juni aus dem Rennen aussteigen wird, gab es aber nicht. "Sie hat keinen Grund, diesen Prozess zu beenden", sagte Wolfson dem Sender Fox News.

Der Berater sieht auch "keinen Beweis für ihr (Clintons) Interesse", an der Seite Obamas als Vizepräsidentenkandidatin anzutreten. Der schwarze Senator selbst hatte in den vergangenen Tagen Fragen nach seiner möglichen "Nummer zwei" als verfrüht bezeichnet. Trotzdem hielten sich auch am Wochenende Spekulationen, dass die First Lady im Rennen bleibt, um mit weiteren Siegen ihre Position für einen möglichen "Vize"-Posten zu stärken.

Nur noch sechs Vorwahlen

In West Virginia führt sie in Umfragen mit 66 zu 23 Prozent vor Obama, der aber von vornherein von einer hohen Niederlage ausgegangen ist und in diesem Staat auch nur wenige Wahlkampfauftritte hatte. Nach West Virginia stehen nur noch fünf weitere Vorwahlen an. Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass Obama drei davon für sich entscheiden wird.

Bereits jetzt führt er bei den an die Vorwahlergebnisse gebundenen Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag Ende August laut CNN mit 1592 vor Clinton mit 1424. Beide hatten am Montag zudem je 273 Superdelegierte auf ihrer Seite, die frei entscheiden können. Für eine Nominierung ist eine Mehrheit von 2025 Delegiertenstimmen nötig, die auch Obama nur mit Hilfe eines weiteren Zulaufs von Superdelegierten erreichen kann. Gut 200 von ihnen haben sich noch nicht öffentlich festgelegt.

In West Virginia geht es am Dienstag um insgesamt 28 gebundene Delegierte, eine Woche später in Kentucky um 51 und in Oregon um 52. (stb/dpa)

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