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Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat seine Außenpolitik erklärt.

© AFP/Getty Images/Alex Wong

US-Wahl 2016: Trump will Nato-Engagement der USA einschränken

Donald Trump hat seine außenpolitischen Vorstellungen umrissen: Weniger Geld für die Nato, Rücknahme des Iran-Abkommens - und mehr Verantwortung für Deutschland.

Der umstrittene republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat sich für eine geringere Beteiligung der USA an der Nato ausgesprochen. „Wir können uns das gewiss nicht mehr leisten“, sagte der 69-Jährige am Montag der „Washington Post“. „Die Nato kostet uns ein Vermögen, und ja, wir beschützen Europa mit der Nato, aber wir zahlen viel Geld.“

In einem Interview des Senders CNN stellte er später klar, dass die USA das Militärbündnis seiner Meinung nach nicht verlassen sollten, aber weniger dafür zahlen müssten.

Die USA stellten im vergangenen Jahr 72 Prozent der gesamten Verteidigungsausgaben der Nato. Führende Vertreter haben immer wieder an andere Mitgliedsstaaten appelliert, ihre Ausgaben zu erhöhen.

Trump stellte insbesondere die Rolle der USA im Ukraine-Konflikt infrage. „Die Ukraine ist ein Land, das uns viel weniger betrifft als andere Länder in der Nato“, sagte er. „Sie machen gar nichts. Und ich sage: Warum kümmert sich Deutschland mit der Nato nicht um die Ukraine? Warum machen andere Länder nichts, die in der Nachbarschaft der Ukraine liegen? Warum sind immer wir diejenigen, die führen, möglicherweise den dritten Weltkrieg mit Russland.“

Deutschland spielte allerdings eine entscheidende Rolle, was die Vermittlung zwischen den Konfliktparteien angeht.

In einer Rede vor jüdischen Vertretern erklärte Trump die Rücknahme des Atomabkommens mit dem Iran zu seiner außenpolitischen Priorität. "Meine Priorität Nummer eins ist, den desaströsen Deal mit dem Iran zu demontieren", sagte Trump bei der jährlichen Konferenz der proisraelischen Lobbyorganisation Aipac in Washington.

"Ich bin seit langer Zeit in der Geschäftswelt. Ich kenne mich mit dem Abschließen von Deals aus", fuhr er fort. "Und lasst mich sagen: Dieser Deal ist eine Katastrophe. Für Amerika, für Israel und für den ganzen Nahen Osten."

Mitte Januar waren nach dem Inkrafttreten des im Juli 2015 abgeschlossenen Atomabkommens die meisten Handels- und Finanzsanktionen gegen den Iran aufgehoben worden. Teheran hatte sich im Gegenzug zu weitreichenden internationalen Kontrollen seines Atomprogramms bereiterklärt. Der Westen hatte dem Iran vorgeworfen, heimlich an einer Atombombe zu arbeiten. Die iranische Regierung wies dies stets zurück.

Trump sagte, US-Präsident Barack Obama sei womöglich "das Schlimmste, was Israel je passiert ist". Der Favorit für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner kündigte an, im Falle eines Wahlsiegs Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv in die "ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes" zu verlegen.

Trump liegt derzeit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner vorne. Der Unternehmer ist ein Quereinsteiger und hat noch nie ein politisches Amt bekleidet.

Die komplette Rede Trumps gibt es hier. (AFP, dpa)

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