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Politik: US-Wahl: "Das ist nichts, was Ihr kleiner Bruder regeln könnte"

In der unglaublichen Wahlnacht in den USA war es auch zu einem ungewöhnlichen Telefongespräch zwischen den Präsidentschaftskandidaten Al Gore und George W. Bush gekommen.

In der unglaublichen Wahlnacht in den USA war es auch zu einem ungewöhnlichen Telefongespräch zwischen den Präsidentschaftskandidaten Al Gore und George W. Bush gekommen. Gore hatte nach der verfrühten Bekanntgabe des Sieges von Bush den texanischen Gouverneur angerufen und ihm gratuliert. Kurze Zeit später wurde dann aber klar, dass Bushs Wahlsieg in Florida doch noch nicht sicher war. Daraufhin rief Gore seinen Konkurrenten erneut an und zog seine Gratulation zurück. Nach Angaben von Zeugen reagierte Bush darauf völlig ungläubig.

"Die Umstände haben sich seit meinem ersten Anruf dramatisch verändert", erklärte Gore nach amerikanischen Presseberichten vom Donnerstag. "Wollen Sie damit sagen, was ich schon vermute", fragte ein entgeisterter Bush, der sich nach dem Wahlkrimi seines Sieges sicher geglaubt hatte. "Lassen Sie mich sicher sein, dass ich das richtig verstehe. Sie rufen an, um ihr Eingeständnis zurückzuziehen?", fragte er Gore erneut. "Werden Sie jetzt bitte nicht schnippisch", erwiderte dieser nach Angaben der Zeugen.

Bush verwies darauf, dass sein Bruder Jeb Bush, der Gouverneur von Florida, die ganze Nacht mit den Wahlkommissionen in Florida telefoniert und Bushs Wahlsieg bestätigt habe. Gore antwortete darauf nur kühl: "Ich glaube nicht, dass dies etwas ist, das Ihr kleiner Bruder regeln kann." Jeb Bush hat sich inzwischen aus der Wahlkommission zurückgezogen, die die Nachzählung für die Abstimmung des Bundesstaates zur US-Präsidentenwahl überwacht. Er begründete seinen Rückzug damit, dass er jeglichen Anschein eines Interessenkonfliktes vermeiden wolle.

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