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John McCain

© AFP

US-Wahl: Der Leithammelstaat

Missouri ist der Gradmesser für die US-Präsidentschaft. Seit 1904 hat der Gewinner in Missouri auch das Präsidentenamt übernommen. Deshalb liefern sich McCain und Obama eine kostspielige Wahlwerbeschlacht und buhlen mit Millionen um die Gunst der Bürger.

Bei den US-Präsidentschaftswahlen machen es die Bürger von Missouri ihren Landsleuten in anderen Bundesstaaten vor: Seit 1904 stimmten sie mit einer Ausnahme immer für den Kandidaten, der später die Wahl tatsächlich gewann. Missouri gilt damit als Leithammel-Staat - entsprechend erbittert kämpfen der demokratische Kandidat Barack Obama und sein republikanischer Gegenspieler John McCain hier um jede Stimme.

Beide sollen je rund sechs Millionen Dollar in die Wahlwerbeschlacht um den zentral gelegenen Bundesstaat gesteckt haben. Obamas Team eröffnete dort zudem 40 Wahlkampfbüros mit 100 bezahlten Helfern. McCain seinerseits gab offenbar lieber den Kampf um Michigan verloren, um seine dortigen Mitarbeiter nach Missouri zu versetzen.

Das politische Zentrum des Landes

In Missouri treffen die verschiedensten Wählergruppen aufeinander, wie der Historiker Peter Kastor von der Washington University erläutert. "Missouri ist nicht nur geografisch, sondern auch politisch im Zentrum des Landes", sagt er. Obama könnte nach seiner Einschätzung in dem Staat Sympathien gewinnen, weil er die leidenschaftliche Rhetorik der Südstaatler mit dem weltgewandten Auftreten der Großstädter aus dem Nordosten in sich vereine.

Andererseits werde er wohl mit rassistischen Vorurteilen vor allem der weißen Landbevölkerung zu kämpfen haben. Profitieren könnte der 47-Jährige von den 175.000 Neuwählern in dem Sechs-Millionen-Staat, die sich dank der heftigen Wahlkampfwerbung registriert haben. Neuwähler sind in den USA häufig jung oder gehören den Minderheiten an - die klassische Anhängerschaft der Demokraten. (ae/AFP)

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