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US-Wahl: Nächster Stopp auf dem Weg ins Weiße Haus

Der US-Wahlkampf geht in Nevada und South Carolina in die nächste Runde. Bei den Demokraten liegt laut Umfragen Hillary Clinton mit neun Prozentpunkte vorn. Barack Obama sorgt derweil mit einem Interview für Irritationen.

Bei den US-Demokraten sollen die Parteianhänger auf Wahlversammlungen (Caucuses) im US-Bundesstaat Nevada die nächste Entscheidung im Zweikampf der Senatoren Hillary Clinton und Barack Obama fällen. Bei den Republikanern will Senator John McCain bei der Abstimmung in South Carolina mit einem Sieg seinen Anspruch auf die Favoritenrolle untermauern. Der Abstimmung der Republikaner in Nevada (18:00 Uhr MEZ) wird nur geringe Bedeutung beigemessen, die Caucuses der Demokraten sollten um 20:30 Uhr (MEZ) beginnen.

Obama und Clinton warben in den vergangenen Tagen in Nevada mit Themen wie Steuererleichterungen, Krankenversicherung und Bildung intensiv um die Stimmen der Wählerschaft, die durch starke gewerkschaftliche Bindungen und einen hohen Anteil von Einwanderern aus Lateinamerika geprägt ist. Eine Umfrage der Zeitung "Las Vegas Review" sah die ehemalige First Lady in dem Bundesstaat neun Punkte vor ihrem stärksten Herausforderer. Umfragen zu den Wahlversammlungen gelten allerdings als nicht besonders verlässlich. Obama wird zudem von der einflussreichen Gastronomiegewerkschaft des Glücksspielstaats unterstützt.

Irritation um Obama-Interview

Ein Interview, das Obama der Zeitung "Reno Gazette" gab, löste einen neuen Schlagabtausch mit Clinton aus. In dem Interview hatte der Senator von Illinois erklärt, der rechtskonservative Ronald Reagan habe in seiner Amtszeit "den Weg Amerikas in einer Weise verändert", wie es Bill Clinton nicht vermocht hätte. Hillary Clinton erwiderte darauf gestern, sie habe nicht den Eindruck, dass die Republikaner in den vergangenen zehn bis 15 Jahren "bessere Ideen" gehabt hätten.

Nevada spielte bei der Kandidatenauslese für die US-Präsidentschaft in der Vergangenheit bisher keine große Rolle. Die demokratische Parteiführung zog den Wahltermin eigens vor, um den politischen Einfluss des Staates zu stärken. Im Wahljahr 2004 hatten landesweit nur 9000 Menschen an den Wahlversammlungen der Demokraten teilgenommen. Diesmal wurden bis zu 100.000 Menschen erwartet. Bei den Republikanern machte außer dem Kandidaten Mitt Romney niemand in Nevada Wahlkampf.

Republikaner wählen in South Carolina

Das Ergebnis der republikanischen Vorwahl in South Carolina hingegen gilt als verlässlicher Indikator für den Ausgang des Nominierungsprozesses: Seit 1980 wurde jeder dort siegreiche Republikaner schließlich zum Spitzenkandidaten für die Präsidentschaft gekürt. Umfragen sahen in South Carolina den Senator John McCain zuletzt leicht vor dem früheren Baptisten-Prediger Mike Huckabee. Dem Mormonen Romney wurden dort nur geringe Chancen eingeräumt. Die Wahllokale schließen am Sonntag um 1:00 Uhr (MEZ). Die Demokraten stimmen in South Carolina erst eine Woche nach den Republikanern ab. (jam/AFP)

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