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Politik: US-Wahl: Neun Prozent für die Grünen in Minnesota

Der Kandidat der Grünen in den USA, der populäre Verbraucheranwalt Ralph Nader, hat sich zufrieden mit seinem Abschneiden bei der Präsidenschaftswahl gezeigt. Obwohl er nach Auszählung von 76 Prozent der Wahlkreise landesweit nur auf zwei Prozent oder knapp zwei Millionen Stimmen kam, sieht er das Machtmonopol der beiden großen Parteien gebrochen und die Grünen als dritte politische Kraft im Land.

Der Kandidat der Grünen in den USA, der populäre Verbraucheranwalt Ralph Nader, hat sich zufrieden mit seinem Abschneiden bei der Präsidenschaftswahl gezeigt. Obwohl er nach Auszählung von 76 Prozent der Wahlkreise landesweit nur auf zwei Prozent oder knapp zwei Millionen Stimmen kam, sieht er das Machtmonopol der beiden großen Parteien gebrochen und die Grünen als dritte politische Kraft im Land. Die Grünen lösten damit die Reformpartei in dieser Rolle ab.

Nein, enttäuscht sei er nicht, sagte er am Dienstagabend in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNN. "Wir werden die beiden großen Parteien herausfordern. Dies ist nur der Anfang", erklärte der 66-jährige Nader, der bereits vor vier Jahren für die Grünen kandidierte und damals auf ein Prozent der Stimmen kam. Langfristig gesehen wolle man sich als progressive Reformbewegung etablieren.

Mit den zwei Prozent verfehlte Nader allerdings die wichtige Fünf-Prozent-Marke, die notwendig gewesen wäre, um bei der nächsten Wahl im Jahr 2004 in den Genuss von Wahlkampfgeldern aus der Bundeskasse zu gelangen. In Umfragen vor der Wahl waren ihm diese fünf Prozent noch prognostiziert worden. In einigen Staaten lag Nader allerdings deutlich darüber. So votierten in Minnesota nach Wählernachfragen neun Prozent für den Kandidaten der Grünen und in Colorado sieben Prozent.

Das gute Abschneiden Naders in Staaten wie Minnesota und Colorado oder auch Iowa, Maine, Ohio und einigen anderen Staaten ging offenbar zu Lasten des demokratischen Kandidaten Al Gore. Wählernachfragen zufolge hätte die Hälfte der Nader-Wähler für Gore votiert, wenn nur Gore und der Republikaner George W. Bush zur Auswahl gestanden hätten. Die Demokraten hatten dies bereits vor der Wahl befürchtet und hatten deshalb gegen Nader Front gemacht. Eine Stimme für Nader sei eine Stimme für Bush, hatten sie erklärt.

Nader erwartete die Wahlergebnisse zusammen mit etwa 500 Anhängern im Ballsaal des Nationalen Presseklubs in Washington. Auch hier bezeichnete er es als Erfolg, dass die Grünen die vor acht Jahren von dem Milliardär Ross Perot gegründete Reformpartei von der dritten Position verdrängt hätten. Bei der Wahl 1992 hatte Perot mit 19 Prozent der Stimmen einen Achtungserfolg erzielt. Vor vier Jahren erreichte er noch 8,4 Prozent. Heute ist die Partei heillos zerstritten. Kandidat der Reformpartei in diesem Jahr war der Rechtspopulist Patrick Buchanan, der sich in der Vergangenheit mehrfach erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bemüht hatte, lag bei unter einem Prozent.

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