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Politik: US-Wahl: Peinlicher Fehler im Sonnenstaat Florida

In der spannendsten Wahlnacht seit vier Jahrzehnten blieb den Moderatoren aller großen US-Fernsehsender mitten drin nur eine Entschuldigung. Sie hatten im umkämpften Bundesstaat Florida viel zu früh Al Gore als Sieger vorhergesagt und damit den demokratischen Politiker schon früh am Abend auf dem Weg zum Sieg gesehen.

In der spannendsten Wahlnacht seit vier Jahrzehnten blieb den Moderatoren aller großen US-Fernsehsender mitten drin nur eine Entschuldigung. Sie hatten im umkämpften Bundesstaat Florida viel zu früh Al Gore als Sieger vorhergesagt und damit den demokratischen Politiker schon früh am Abend auf dem Weg zum Sieg gesehen. George W. Bush, der anfangs geführt hatte, hinkte nach der Vorhersage plötzlich hinterher, da es in Florida mit 25 Wahlmännerstimmen letztlich um die Entscheidung ging. Doch gegen 23 Uhr Ortszeit ließ Bush die Bombe platzen. Auf einer improvisierten Pressekonferenz in seiner Residenz in Austin Texas sagte er: "Die Fernsehsender haben dieses Ding verdammt früh erklärt". Er zweifle daran, dass Gore in Florida wirklich gewonnen habe. Zeitgleich riefen Bushs Wahlkampfmanager bei den Fernsehsendern an und machten Druck, die Prognose zurückzuziehen. Sie wollten damit auch eine Schlappe an der Westküste verhindern. Dort waren zu diesem Zeitpunkt die Wahllokale noch offen und eine früh absehbare Niederlage Bushs im Osten hätte viele potenzielle Wähler der Republikaner davon abhalten können, überhaupt noch abzustimmen. Kurz nach der Intervention zogen die Sender ihre Prognosen zurück.

Wie es zu dem peinlichen Fehler kam, war zunächst unklar. Die Firma, die die Hochrechnungen liefert, bemerkte Unregelmäßigkeiten zunächst in einem Bezirk und gab eine erste Warnung an die Sender heraus. Kurz darauf gestand das Umfrageinstitut dann Unklarheiten in ganz Florida ein. Nach Angaben der Republikaner war einer der Gründe für den Fehler die ungewöhnlich hohe Zahl an Briefwählern unter ihren Anhängern.

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