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Politik: US-Wahlkrimi: Hängende, schwingende und schwangere Plättchen

Über den künftigen Präsidenten der USA entscheiden hängende, schwingende und schwangere Pappplättchen - und vielleicht auch der Lichttest. Die staunende Öffentlichkeit hat am Wochenende einen Lehrgang über die Auswertung amerikanischer Wahlzettel erhalten.

Über den künftigen Präsidenten der USA entscheiden hängende, schwingende und schwangere Pappplättchen - und vielleicht auch der Lichttest. Die staunende Öffentlichkeit hat am Wochenende einen Lehrgang über die Auswertung amerikanischer Wahlzettel erhalten. Sie werden in vielen Teilen des Landes nicht angekreuzt, sondern der Wähler stanzt mit einer Maschine ein Loch neben den Namen des gewünschten Kandidaten. Jeder, der schon einmal mit einem nicht ganz neuen Locher gearbeitet hat, weiß, dass manchmal das gestanzte Plättchen hängen bleibt oder das Papier auch nur ausgebeult wird. Das passiert auch bei den aus billiger Pappe hergestellten amerikanischen Wahlzetteln, die mit millionenfach benutzten Maschinen gestanzt werden. Bei der maschinellen Auszählung werden nur Stimmkarten mit perfekt gelochten Rechtecken gewertet. Bei der Handzählung nehmen die Wahlhelfer jede Karte genau in Augenschein. Manchmal hängt das gestanzte Plättchen ("Chad") an den oberen Enden fest: Das ist ein hängender Chad, die Stimme ist gültig. Manchmal hängt das Plättchen an einer Seite fest: Das ist ein schwingender Chad, die Stimme ist gültig. Manchmal ist das Plättchen ausgebeult: Das ist ein schwangerer Chad, die Stimme ist ungültig. Schließlich gibt es noch den Lichttest, bei dem die Karte gegen die Sonne oder eine Infrarotlampe gehalten wird. Scheint etwas durch, ist die Stimme gültig.

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