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Politik: US-Wahlkrimi: Papa Bush auf Jagd in Spanien - top secret

Der Sohn kämpft in den USA gerade um die Macht, der Vater macht derweil in Spanien Urlaub: George Bush senior, der Vater des Mannes, der sich gerade mit Al Gore das spannendste Präsidentschaftsrennen in der amerikanischen Geschichte liefert, flog am vergangenen Wochenende in das Königreich auf der Iberischen Halbinsel. Rein privat und zunächst top secret.

Der Sohn kämpft in den USA gerade um die Macht, der Vater macht derweil in Spanien Urlaub: George Bush senior, der Vater des Mannes, der sich gerade mit Al Gore das spannendste Präsidentschaftsrennen in der amerikanischen Geschichte liefert, flog am vergangenen Wochenende in das Königreich auf der Iberischen Halbinsel. Rein privat und zunächst top secret. Denn daheim in den Vereinigten Staaten könnte es möglicherweise schlecht ankommen, dass der frühere Präsident und prominente Papa des republikanischen Spitzenkandidaten George W. Bush seine Heimat in ihrer schlimmsten institutionellen Krise verlässt. Und dann auch noch, um in Europa bei den Spaniern Urlaub zu machen.

Seit Samstag frönte George Bush in Spanien seiner Lieblingsbeschäftigung: der Jagd. Dabei befand er sich in prominenter Gesellschaft: König Juan Carlos und Bush legten gemeinsam die Flinte an. Bei dem lustigen Jagdausflug wurden sie begleitet von jemandem, der besonders gut mit Waffen umgehen kann - dem US-General Norman Schwarzkopf. Jenem Mann, der 1991 übrigens unter dem damaligen amerikanischen Präsidenten Bush die westliche Streitmacht im Golfkrieg gegen den Irak unter Saddam Hussein dirigierte und aus dem besetzten Kuwait verjagte.

Dieses Mal legten Schwarzkopf und Bush auf kleinere Ziele an: Sie schossen Rebhühner, die es in der Einsamkeit der zentralspanischen Region Castilla-La Mancha haufenweise gibt. Die Jagdfreunde logierten in der Finca "La Camacha" in dem kleinen Dorf Picon. Dessen 700 Einwohner lebten derweil im Ausnahmezustand angesichts des riesigen Sicherheitsaufgebotes für Spaniens König, Bush und den General.

Die Jagdgesellschaft fiel dann auch noch im Dorfrestaurant "La Parilla" ein, wo man gemeinsam die berühmten Spezialitäten der Region probierte: Hammeleintopf, Tortillla (Kartoffelomelett), Bohnen mit Paprikasalami - echt spanisch. Nur bei den Getränken soll Bush dem Vernehmen nach auf amerikanische Mixturen bestanden haben. "Er trank Coca Cola", berichtet ein Kellner des Gasthauses.

Am Dienstag wurde es dann doch noch hochoffiziell. Bush flog in die spanische Hauptstadt Madrid, um ein amerikanisches Krebskrankenhaus zu eröffnen. Das Hospital "MD Anderson Internacional Espana", weltweit die erste Filiale des renommierten "MD Anderson Cancer Center" im texanischen Houston. Empfänge bei Spaniens Regierungschef Jose Maria Aznar und im königlichen Palast gaben dem privaten Spanien-Abstecher des Ex-Präsidenten Bush dann doch noch hohe politische Weihen.

Ralph Schulze

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