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USA-Besuch: Karsai bekräftigt harte Haltung gegenüber Taliban

Am Rande seines Besuches bei US-Präsident George Bush in Camp David hat der afghanische Präsident Karsai erneut Zugeständnisse an die Taliban abgelehnt, die immer noch 21 Südkoreaner in ihrer Gewalt halten.

Vor dem Hintergrund des Dramas um 21 südkoreanische Geiseln in der Gewalt der Taliban-Rebellen ist der afghanische Präsident Hamid Karsai mit US-Präsident George W. Bush zusammengekommen. Neben der Geiselkrise und der insgesamt verschlechterten Sicherheitslage sollte bei dem zweitägigen Treffen auf dem Landsitz Camp David (Maryland) auch die hohe Zahl der Zivilopfer beim Kampf der Koalitionstruppen gegen Taliban und Terroristen zur Sprache kommen.

Vor seinem Abflug hatte Karsai Zugeständnisse an die Entführer erneut abgelehnt. "Wir werden alles, alles tun, um eine sichere Freilassung zu erreichen - mit Ausnahme dessen, was die Geiselnehmer ermutigen würde", sagte Karsai in einem Interview des Senders CNN. Karsai sagte weiter, seine Regierung arbeite "sehr, sehr hart" an einer Lösung des Dramas. Dabei müsse mit Vorsicht vorgegangen werden, um das Leben der Geiseln nicht zu gefährden.

Karsai: Iran spielt konstruktive Rolle

Die "Washington Post" zitierte dagegen US-Regierungsbeamte im Vorfeld des Treffens in Camp David mit den Worten, dass der Druck auf die Taliban zur Freilassung der 21 seit zweieinhalb Wochen festgehaltenen Geiseln erhöht werden müsse. Dazu gehöre auch die Möglichkeit einer gewaltsamen Befreiung. Insgesamt wurde in Washington erwartet, dass Bush Karsai zu einem härteren Vorgehen gegen die Taliban aufrufen werde.

Der afghanische Präsident selbst räumte in dem CNN-Interview ein, dass sich die Sicherheitslage im Land verschlechtert habe. Er führte dies zum Teil auf den verstärkten Zustrom von ausländischen Kämpfern über die pakistanische Grenze zurück. Iran bescheinigte er dagegen eine "hilfreiche" Rolle bei der Stabilisierung der Lage in Afghanistan. Zur hohen Zahl der zivilen Opfer im Land beim Vorgehen der Koalitionstruppen sagte Karsai, das müsse "viel viel besser werden". (mit dpa)

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