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Politik: USA fördern Embryonen-Forschung: Grenzüberschreitende Ethik (Kommentar)

Es fällt jedem Land schwer, der Forschung an Embryonen ethische Grenzen zu setzen. Eine amerikanische Begrenzungsmethode hat sich als besonders untauglich erwiesen.

Es fällt jedem Land schwer, der Forschung an Embryonen ethische Grenzen zu setzen. Eine amerikanische Begrenzungsmethode hat sich als besonders untauglich erwiesen. Dort sind Forschungen an "überzähligen" Embryonen, die bei künstlicher Befruchtung anfallen, zwar legal, aber sie dürfen vom Staat nicht gefördert werden. Erlaubt, aber nicht erwünscht - das soll das moralische Signal sein. Geschehen ist etwas anderes: Die von privaten Biotechnik-Firmen finanzierte Forschung gewann gegenüber der vom Staat finanzierten, aber auch begrenzten einen Vorsprung. Was soll das bringen? Moralisch, wissenschaftlich und auch ökonomisch nichts. Die Amerikaner konnten den Widerspruch nach zwei Seiten hin auflösen: entweder jedwede Embryonen verbrauchende Forschung verbieten - oder sie insgesamt staatlich fördern. Für das zweite haben die USA sich entschieden. Allerdings betrifft das nur solche Embryonen, die es in den Fruchtbarkeitskliniken schon gibt, und nicht jene, die eigens für die Forschung hergestellt werden. Welcher Logik soll diese Moral nun wieder folgen? Sind Embryonen, die hergestellt wurden, um Menschen ihren Kinderwunsch zu erfüllen, weniger wert als solche, die man herstellt, um an einem Alzheimer-Medikament zu experimentieren? Wenn man sich einmal von der Unantastbarkeit menschlichen Lebens verabschiedet hat, dann wird es schwer, neue Grenzen zu ziehen. Eine interessante Erfahrung für die deutsche Debatte.

bul

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