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USA: Geheimdienste: Wirtschaftskrise gefährlicher als Al Qaida

US-Geheimdienste halten die globale Wirtschaftskrise für die größte Gefährdung der Sicherheit ihres Landes. Grund: In einigen labilen Ländern könne das politische Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Die Gefahr durch die islamistische Al Qaida hingegen wird als rückläufig angesehen.

Sollte die Krise noch "ein bis zwei Jahre" anhalten, wäre in einigen Ländern die politische Ordnung gefährdet, heißt es in dem am Donnerstag vom neuen US-Geheimdienstkoordinator Dennis Blair vorgelegten Jahresbericht an den Kongress in Washington. Diese Gefahr der Instabilität bestehe vor allem in Ländern der früheren Sowjetunion, Afrikas und Lateinamerikas, die nicht ausreichend für die Bewältigung der Krise gerüstet seien.

Die Gefährdung durch das Terrornetzwerk Al Qaida nehme hingegen ab, urteilte Blair in dem Bericht. "Al Qaida ist heute weniger fähig und weniger effektiv als noch vor einem Jahr", heißt es darin. Den Grund dafür sieht Blair in dem "anhaltenden Druck", den die USA und ihre Verbündeten auf "den Kern der Al-Qaida-Führung in Pakistan" ausübten sowie im "Niedergang von Al Qaidas prominentester Regionalgruppe im Irak". Das Netzwerk plane aber weiter Terroranschläge auf Ziele im Westen, besonders in Europa, warnte Blair.

Sorge über Irans Atomprogramm

Besorgt zeigte sich Blair über das Atomprogramm des Iran. Es könne allerdings nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob der Iran tatsächlich den Bau von Nuklearwaffen anstrebe, heißt es in dem Bericht. "Wir gehen aber davon aus, dass sich der Iran zumindest die Option offenhalten will, dies zu tun."

Die Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes durch Nordkorea sieht der Geheimdienstkoordinator eher als gering an. Nordkorea würde wahrscheinlich nur dann auf sein Nukleararsenal zurückgreifen, "wenn sich das Regime am Rande einer militärischen Niederlage wähnt und einen unumkehrbaren Verlust an Kontrolle fürchtet", heißt es in dem Dokument. "Pjöngjang betrachtet seine Atomwaffen wahrscheinlich aber eher als Mittel zur Abschreckung, für internationales Prestige und als Druckmittel für die Diplomatie." (sba/AFP)

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